Sonnenblumen liefern den Rohstoff fürs Bioprinting (Foto: Erwin66AS, pixabay.com)

Forscher der Nanyang Technological University (NTU) haben eine neue Druckertinte auf Basis von biokompatiblen Sonnenblumenpollen entwickelt, die 3D-gedruckte Produkte für den biomedizinischen Bereich ermöglicht, so etwa Gerüste, die in die Hautgewebe hineinwachsen. Bisher war das nicht möglich, weil die Tinten keinen 3D-Aufbau zuliessen.

Die neue Tinte kann die Form halten, wenn sie auf einer Unterlage abgeschieden wird, auch wenn noch mehrere Lagen folgen. "Durch die Abstimmung der mechanischen Eigenschaften von Sonnenblumenpollen haben wir eine Hybridfarbe entwickelt, mit der weiche Strukturen mit guter Haltbarkeit gedruckt werden können", sagt Cho Nam-Joon, NTU-Professor für Materialwissenschaften.

Der Fachmann bescheinigt sich eine "bedeutende Leistung", weil die neue Tinte preiswert und umweltverträglich sei. "Angesichts der Tatsache, dass es zahlreiche Arten von Pollen mit unterschiedlichen Grössen, Formen und Oberflächeneigenschaften gibt, lassen sich Pollenmikrogelsuspensionen möglicherweise verwenden, um eine neue Klasse umweltfreundlicher 3D-Druckmaterialien zu entwickeln."

NTU-Assistenzprofessor Song Juha, der die Tinte mit Nam-Joon entwickelt hat, nennt als Produktbeispiele Wundverbandspflaster und heilende Masken, die sich an die Form des Gesichts anpassen. Bisher eingesetzte Wundabdeckungen könnten zerbrechen, wenn sie an Stellen aufgebracht werden, die sich häufig bewegen. Die Pollenprodukte würden dagegen von vornherein in die Form der Hautoberfläche gebracht, auf die sie geklebt werden. Es sei beispielsweise möglich, die Form einer Nase perfekt zu kopieren.



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