Sitz von Abacus in Wittenbach (Foto: Karlheinz Pichler)

Mit dem Ostschweizer Software-Haus Abacus Research beteiligt sich erstmals in der Schweiz eine Herstellerin von ERP-Standardsoftware an einem Challenger im Finanzumfeld. Laut Mitteilung investiert Abacus mehrere Millionen Franken in das Zürcher Fintech-Startup Yapeal, das als erstes Unternehmen von der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) die neue Fintech-Lizenz erhalten hat.

Aufgrund dieser Fintech-Lizenz und ihrer 'digital Wallet App' ist das Startup in der Lage, basierend auf seinen Schweizer Kundenkonten Zahlungsverkehrsdienstleistungen in Echtzeit anzubieten - d.h. der Nutzer bekommt ein auf sein Namen lautendes Yapeal-Konto (kein Sammelkonto bei einer Korrespondenzbank oder Kundenkonto bei einer Drittbank) und das Geld liegt vollumfänglich bei der Schweizer Nationalbank. Mit der Yapeal Visa Debitkarte sei auch weltweites Zahlen (Applepay, Googlepay, Samsungpay) sowie E-Commerce Zahlungen in Real-Time sichergestellt.

Mit dem Investment allein wolle es Abacus nicht belassen. Die beiden Firmen planen demnach gemeinsame Entwicklerteams auf die Beine zu stellen, um Prozesse in Echtzeit mit autonomer Buchhaltung und Finanzdienstleistungen zu realisieren, nämlich die "Real-Time-Verschmelzung von Waren- und Geldkreislauf", wie es in der Mitteilung dazu heisst.

Claudio Hintermann, CEO Abacus, kommentiert: "Mit Yapeal erschliesst Abacus die Welt des Real-Time-Banking mit seiner ERP-Software. Die signifikanten Auswirkungen auf die Vereinfachung und Beschleunigung der verschiedenen Prozesse im ERP und die damit verbundene Einsparungen verstehen sich von selbst. Wir haben seit Jahren nach einem so agilen und auf neuester Technologie operierenden Partner gesucht. Wir sind sehr glücklich, mit Yapeial nun fündig geworden zu sein. Aus unserer Sicht im Schweizer Markt bei weitem der fortschrittlichste Player."

Thomas Hilgendorff, CEO von Yapeal, ergänzt: "Diese Partnerschaft verändert ab sofort und nachhaltig Beziehungen und Prozesse zwischen KMU und Banken. Sie hilft, dem Ökosystem vollautomatisierte Echtzeit-Prozesse bereitzustellen und es somit auf die nächste Stufe zu heben. Davon sollen nebst den Firmen auch ihre Mitarbeitenden und unsere eigenen, Yapster genannten Anwender profitieren können."

Abacus-CEO Claudio Hintermann bei einem Vortrag (Bild: zVg)
Abacus-CEO Claudio Hintermann bei einem Vortrag (Bild: zVg)