Laetitia Ramelet sprach über Deepfakes in der Schweiz (Bild: Volltoll/Jana Leu)

Vergangenen Wochenende ging zum nunmehr achten Male das jährliche Treffen der Digitalen Gesellschaft über die Bühne. Rund 500 Personen aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und der Politik diskutierten im Casinotheater Winterthur an der ausverkauften Veranstaltung über Themen rund um Algorithmen, Datensicherheit und digitaler Nachhaltigkeit.

In ihrer Keynote präsentierte die Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Eva Wolfsangel einen provokanten Denkanstoss: Sie forderte dazu auf, die IT-Sicherheit strategisch vorübergehend aufzugeben, um nach dem voraussichtlich folgenden Desaster einen Neuanfang ohne hinderliche Altlasten zu wagen. Gleichzeitig wurden bei der KI die neuesten technischen Entwicklungen sowie die anlaufende Regulierung thematisiert.

Weitere Themen umfassten den demokratie-politisch begründeten Verzicht auf E-Voting, die Umsetzung der elektronischen Identität und den Umgang mit Datenpannen. Mit über 30 Vorträgen bot der Winterkongress ein breitgestreutes Programm zu zentralen Fragestellungen der Digitalisierung.

Neben den Vorträgen nutzten die rund 500 Teilnehmer:innen die Gelegenheit, informelle Gespräche zu führen, Netzwerke zu knüpfen und sich aktiv in die netzpolitische Gemeinschaft einzubringen. Für alle, die spontan ein Thema präsentieren wollten, standen die "Lightning Talks" auf einer eigenen Bühne zur Verfügung.

Mittlerweile ist auch die "Suisse Romande" offiziell am Winterkongress vertreten. Aktivist:innen und Interessierte aus der Westschweiz trafen sich zum zweiten Mal am Winterkongress, um zu diskutieren, wie die digitale Zivilgesellschaft auch in dieser Region gestärkt werden könnte. Damit gelinge der Sprung über den Röstigraben, und der Winterkongress etabliere sich als das wichtigste Treffen der digitalen Zivilgesellschaft in der Schweiz, halten die Organisatoren der Veranstaltung fest.

Alle Vorträge wurden live im Internet übertragen. Die Aufzeichnungen sollen in Kürze wiederum frei zugänglich veröffentlicht werden. Das Archiv umfasse den Angaben zufolge inzwischen rund 200 Beiträge von Winterkongressen und dokumentiere das Engagement der Zivilgesellschaft sowie die Entwicklung des digitalen Diskurses in der Schweiz.

Der Winterkongress ist eine Koproduktion der Roten Fabrik und der Digitalen Gesellschaft.



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