Amazon Academy: Konzern bereinigt unrentable Geschäftsfelder (Foto: academy.amazon.in)

E-Commerce-Gigant Amazon fährt in Indien seine Amazon Academy ab August 2023 stufenweise herunter. Amazon India wird den Personen, die sich aktuell eingeschrieben haben, die Gebühren rückerstatten, heisst es. Das Unternehmen war mit seiner Lernplattform erst im vergangenen Jahr in den Bereich Prüfungsvorbereitungen eingestiegen. Es sieht so aus, als ob die schlechte Geschäftslage im indischen Ed-Tech-Segment nun auch Big Player wie Amazon erreicht hat.

Abonnenten der Amazon Academy werden jedoch bis Oktober 2024 Zugang zu den gesamten Unterrichtsmaterialien haben, versichert das Unternehmen. Die App unterstützt Lernende mittels Probetests bei der Vorbereitung auf Aufnahmeprüfungen wie der Joint Entrance Examination (JEE) und bietet kuratiertes Lernmaterial sowie Live-Vorträge an.

Amazons Vorstoss in diesen Markt war auch ein direkter Angriff auf Anbieter von Apps wie "Unacademy", "Byjus's", "Vedantu" oder "Testbook". Das Ed-Tech-Segment in Indien hat es in diesem Jahr am härtesten getroffen. Dazu gehört auch, dass Startups wie Brainly, Lido Learning, Crejo.Fun, Udayy und Superlearn aufgaben. Allein im Jahr 2022 verloren über 7.500 Personen ihren Arbeitsplatz.

Laut einem Amazon-Sprecher werden der Fortschritt und das Potenzial der Produkte und Dienstleistungen ständig überprüft. "Nach einer Bewertung haben wir uns entschieden, Amazon Academy nicht mehr weiterzuführen." Inmitten der Bemühungen zur Kostenreduzierung hat Amazon erst kürzlich weltweit die Einsparung von 10.000 Jobs beschlossen. Auf Indien entfallen rund sieben Prozent der gesamten Belegschaft von mehr als 1,5 Mio. Mitarbeitern.



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