Amazon: In Frankreich als Profiteur kritisiert (Bild: Christian Wiediger auf Unsplash.com)

In Frankreich fordert ein Bündnis aus linken Politikern, Gewerkschaftern und Aktivisten, Verkäufe des US-Internetunternehmens Amazon in der Coronakrise mit einer Sondersteuer zu belegen. Die Abgabe solle sich neben Amazon auch auf "andere Krisenprofiteure" erstrecken und die weitere "Expansion" der Online-Handelsriesen beenden, heisst es in einem vom Radiosender Franceinfo veröffentlichten Aufruf. Unter den 120 Unterzeichnern der von der Nichtregierungsorganisation Attac initiierten Veröffentlichung sind auch Buchhändler und Verlage.

Die Coronakrise müsse dazu führen, das Konsumverhalten und Sozialleben tiefgreifend neu zu denken, heisst es in dem Aufruf. Amazon verursache soziale Verwerfungen und schade der Umwelt, kritisierten die Unterzeichner. Mit der anvisierten Sondersteuer auf die Umsätze des US-Unternehmens und anderer Gewinner der Krise könnten Massnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Stützung des stationären Einzelhandels finanziert werden.

Scharfe Kritik üben die Unterzeichner auch an Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Dieser rolle Amazon "den roten Teppich aus", indem er dem Einzelhandel den Verkauf nicht notwendiger Produkte in der Krise untersage – mit Ausnahme Amazons.