Apps: China-Verbot bringt massive Umbrüche mit sich (Foto: Rami al Zayat auf Unsplash.com)

Die Anzahl der Installationen der App "Zili" hat sich in den drei Wochen nach dem Bann von Tiktok in Indien Ende Juni fast verdreifacht. Sie stieg von drei auf acht Mio. Installationen an. Die auf dem Subkontinent zunehmende antichinesische Stimmung und das gesetzliche Verbot chinesischer Apps scheinen jedoch globalen Unternehmen mehr gebracht zu haben als indischen.

Laut der Analytics-Plattform Sensor Tower kommt mit "Roposo" nur eine der Top-Drei-Apps, die von dem Verbot profitieren, aus Indien. Bei den anderen beiden handelt es sich um "Dubsmash" aus New York und Zili, das dem chinesischen Smartphone-Hersteller Xiaomi gehört. Mit Zili lassen sich kurze Videos teilen.

Auch die Installationen der chinesischen App "Snack Video" stiegen auf einen noch nie dagewesenen Wert von 23,5 Mio. aus Indien an. In der Woche vom 13. Juli war sie bei im App Store von Apple die Nummer eins. Zili und Snack Video könnten laut aktuellen Berichten künftig auch von einem Bann betroffen sein. Derzeit sind sie in dem Land jedoch voll funktionsfähig.

Laut einer Umfrage des Marketingunternehmens http://influencer.in neigen die meisten Influencer des Landes zu Facebooks Instagram. Andere Plattformen werden zwar erforscht, aber noch nicht eingesetzt. Die aktuellen Daten legen jedoch nahe, dass Instagram der klare Sieger ist. Youtube gab zudem kürzlich bekannt, dass es derzeit 2.500 Creators auf der Plattform gibt, die mehr als eine Mio. Follower haben. Das Unternehmen führt diesen Zuwachs jedoch nicht auf den Bann zurück.

Dieser Trend entspricht den Vorhersagen der Experten nach dem Verbot von 59 Apps am 29. Juni. Von dem Verbot der indischen Regierung waren auch Tiktok und "zzz" betroffen. Indische Plattformen wie "Chingari" oder "Mitron", die von dem Verbot profitierten, sind noch zu jung, als dass Influencer wirklich von ihnen profitieren könnten.

Samsung hat Marktanteile bei Smartphones dazugewonnen. Daten von Counterpoint Research zeigen, dass der südkoreanische Hersteller auf dem Markt an die zweite Stelle vorgerückt ist. Der Marktanteil von 26 Prozent im Juni-Quartal entspricht einem starken Anstieg von den 16 Prozent im ersten Quartal. Samsung verdrängte Vivo vom zweiten Platz. Das Unternehmen konnte seinen Marktanteil von 17 Prozent aus dem vergangenen Quartal halten. Die beiden chinesischen Hersteller Realme and Oppo verloren im zweiten Quartal beide drei Prozent. Vivo, Oppo und Realme gehören BBK Electronics.

Der Anteil chinesischer Marken am Smartphone-Markt ist im zweiten Quartal auf 72 Prozent gefallen. Im ersten Quartal lag er noch bei 81 Prozent. Laut Shilpi Jain von Counterpoint war das zurückzuführen auf einen Mix aus stockender Versorgung einiger grosser chinesischer Marken wie Oppo, Vivo und Realme und einer zunehmenden antichinesische Haltung, die durch die strikten Massnahmen der Regierung zum Verbot von mehr als 50 Apps noch verstärkt wurde sowie Verzögerungen bei Importen von Waren aus China.