Der US-amerikanische IT-Gigant Apple will die für den US-Heimatmarkt bestimmten iPhones künftig verstärkt aus Indien statt aus China liefern. Gemäss der "Financial Times" sei das Ziel sogar, bis Ende 2026 alle über 60 Millionen jährlich in den USA verkauften iPhones in Indien zu bauen. Dafür müsste die Produktion in Indien verdoppelt werden, ist seitens Insiderkreisen zu vernehmen.
Hintergrund dazu ist, dass US-Präsident Donald Trump jüngst die Zölle für Waren aus China auf insgesamt 145 Prozent hochgeschraubt hat. Zugleich gab es für Elektronik wie Smartphones und Notebooks eine Ausnahme vom Grossteil davon. Das Weisse Haus machte allerdings wenig später deutlich, dass das vorläufig sei.
Apple hatte bereits in den vergangenen Jahren die Produktionskapazitäten bei Auftragsfertigern in Indien und Vietnam erhöht. In Indien kann inzwischen die gesamte Modellpalette zusammengebaut werden. Der Grossteil der Apple-Smartphones wird aber nach wie vor weiter in China gebaut, wo der Konzern über Jahrzehnte ein Netzwerk von Auftragsfertigern und Zulieferern aufgebaut hat und die Logistikabläufe bestens funktionieren.
Trump und sein Handelsminister Howard Lutnick hatten als Ziel ausgegeben, die iPhone-Produktion in die USA zu bringen. Lutnick sagte unter anderem, dafür könnten Roboter eingesetzt werden. Branchenexperten verweisen aber darauf, dass iPhones aus den USA deutlich teurer wären. Wenn Apple seine iPhones etwa in einer Fabrik in West Virginia oder New Jersey produzieren würde, läge der Preis eines Geräts bei 3.500 Dollar (rund 3.080 Euro), warnte beispielsweise der Analyst Dan Ives von der Investmentfirma Wedbush.

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