Die Italien hat die Staatsanwaltschaft im Frühjahr begonnene Untersuchungen gegen den weltgrössten Online-Versandhändler Amazon wegen des Verdachts auf Mehrwertsteuerbetrug in Milliardenhöhe zum Abschluss gebracht. Ermittlerkreisen zufolge hätte der US-Konzern aus Seattle zwischen 2019 und 2021 mutmasslich rund 1,2 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer für Verkäufe anderer Anbieter auf seiner Plattform abführen müssen.
Zusammen mit möglichen Bussgeldern winkt dem Grosskonzern nun eine Nachzahlung von drei Milliarden Euro. Amazon erklärte, sich nicht dazu äussern zu wollen. Der Konzern habe sich aber "verpflichtet, alle geltenden Steuergesetze einzuhalten".
Ein italienisches Gesetz aus dem Jahr 2019 macht Unternehmen im Onlinehandel für die Mehrwertsteuer verantwortlich, wenn Verkäufer von ausserhalb der EU auf ihrer Plattform Waren an Kunden in Italien verkaufen. Zuvor war der Verkäufer selber für die Abführung der Steuer verantwortlich. 2021 wurde die Regelung durch EU-Vorschriften für den elektronischen Handel ersetzt.