Autonom fahrende Transporter in einem Amazon-Logistikzentrum (Foto: amazon.com)

Der weltweite Umsatz mit Robotern, die in grossen Warenlagern eingesetzt werden, wird bis 2030 jährlich um über 23 Prozent wachsen und bis 2030 rund 51 Mrd. Dollar übersteigen. Dies schätzt das globale Beratungsunternehmen Abi Research in seiner neuesten Analyse für den Technologiemarkt.

Dem Report nach haben die Lagerbetreiber ihre Automatisierungsbemühungen wegen des gestiegenen Auftragsvolumens und des durch die Corona-Pandemie erhöhten Arbeitskräftemangels bereits jetzt verstärkt. Neben Technologielösungen wie Datenbrillen mit Augmented Reality sowie Handheld-Geräten mit erweiterten Funktionen erweisen sich autonom fahrende Roboter als die beliebteste und am schnellsten wachsende, produktivitätssteigernde Lösung im Lagerarbeitsplatz.

"Der mobile Roboter ist das Herzstück des Marktes für Lagerrobotik und für die grössten Umsätze verantwortlich", so Abi-Research-Analyst Adhish Luitel. Autonome Transportfahrzeuge und Roboter werden genutzt, um Waren innerhalb der Lager zu bewegen, in die Regale einzusortieren und aus ihnen zwecks Kommissionierung wieder zu entnehmen.

Kommerziell gesehen habe sich die Robotik im Lagersektor von der frühen Explorationsphase zu einem reiferen Markt entwickelt, heisst es in der Studie. Eine Vielzahl von Anbietern wie Advantech, Brochesia, Kontakt.io und RightHand Robotics böten überzeugende Produkte und Lösungen an. Auch das umgebende Ökosystem aus Software-Anbietern und Systemintegratoren reife heran, da Software und Integrationsfähigkeiten zu immer wichtigeren Faktoren für die kommerzielle Differenzierung würden.

ABI Research hat Lagerprozesse dominanter Betreiber wie Penske, A. Duie Pyle, Amazon und JD.com bewertet, um die Wirksamkeit der Bereitstellung von Lösungen und mögliche Reibungspunkte zu bewerten. Diese Unternehmen profitierten von verbesserten Leistungskennzahlen wie kürzeren Dock-to-Stock-Zyklen (Annahme, Validierung, Verwaltung und Einlagerung von Waren) und verbesserter Bestandsgenauigkeit dank des Einsatzes verschiedener Automatisierungslösungen in ihrem täglichen Betrieb.

So erfordern "Pick-by-Vision"-Lösungen von Augmented-Reality-Anbietern wie Picavi nur 15 Minuten Einarbeitungszeit und können bis zu 30 Prozent Effizienzsteigerungen und bis zu 60 Prozent Zeitersparnis für Schulungen aufweisen. Pick by Vision ist für menschliche Kommissionierer gedacht, die die für jeden Auftrag nötigen Informationen per Datenbrille erhalten. "Die Betreiber müssen aber über die Produktivität hinausblicken und bewerten, wie sich Technologien auf Zufriedenheit, Sicherheit und Komfort der Mitarbeiter, den Energieverbrauch sowie die zurückgelegten Entfernungen und die Fehlerquoten auswirken", so Luitel.