Breitband-Internet: Erst flächendeckender Ausbau nutzt letztlich allen (Foto: pixabay.com, MediaDS)

Der Ausbau des Breitband-Internets in den Jahren 2010 bis 2015 hat einige Unternehmen in Deutschland produktiver gemacht, allerdings in unterschiedlichem Ausmass. Andere wiederum profitierten gar nicht davon, wie eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) belegt.

Den Experten nach konnten Dienstleister, etwa in der Luft- und Schifffahrt, im Bereich Film und TV, in der Datenverarbeitung und Werbung, um rund ein bis zu knapp sieben Prozent produktiver arbeiten als zuvor. Die Industrie des verarbeitenden Gewerbes, also Chemie- und Pharmakonzerne sowie Maschinen- und Fahrzeugbauer zum Beispiel, hatten oft jedoch nichts vom schnelleren Internet.

Die Berechnungen zeigen, dass die Wertschöpfung bei den IKT-Dienstleistern um rund acht Prozent zugenommen hat und Hand in Hand mit der um fast 40 Prozent gestiegenen Verfügbarkeit von ADSL2+ ging. Das war laut den Experten ein grösserer Anstieg als in allen anderen Dienstleistungssektoren und vor allem als im verarbeitenden Gewerbe, wo sich im Schnitt kein Effekt des Breitbandausbaus einstellte.

Die Produktivitätssteigerungen, so die Fachleute, werden umso kleiner, je grösser die Entfernung zwischen den Endpunkten des Glasfasernetzes und den Breitbandnutzern ist, die meist mit technisch limitierten Kupferkabeln überbrückt wird. "Das Glasfasernetz muss also nicht nur insgesamt ausgebaut werden, sondern auch möglichst engmaschig sein - nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land", erklärt Studien-Co-Autor Alexander Schiersch.