Der Lockdown führte zu einem Boom bei Videospielen (Symbolbild: Alexander Jawfox auf Unsplash.com)

62 Prozent der Briten haben das Mehr an Zeit wegen der Corona-Pandemie 2020 für Videospiele genutzt. Das hat die britische Medienaufsichtsbehörde Office of Communications (Ofcom) ermittelt. Obwohl jüngere Menschen immer noch wesentlich häufiger Games spielen, gab es in allen Altersgruppen einen Anstieg, der auch durch Gaming auf Mobiltelefonen angetrieben wurde.

Die Zahlen passen zu Angaben der britischen Spieleindustrie, die darauf hindeuteten, dass die Briten im vergangenen Jahr sieben Mrd. Pfund (rund 8,17 Mrd. Euro) für Spiele ausgegeben haben. Trotz des vergleichsweise geringen Mangels an Aufmerksamkeit der Mainstream-Medien für Spiele ist die Branche wesentlich wertvoller als andere Teile der britischen Medien wie die Musikindustrie.

Die neue Studie, die im Jahresbericht der Ofcom über die Mediennutzung in Grossbritannien enthalten ist, hat auch ergeben, dass Männer und Frauen gleichermassen häufig spielen, aber auf unterschiedliche Weise. Frauen nutzen dafür eher Smartphones, während Männer eher Spielekonsolen oder Computer verwenden. Männer spielten 2020 auch häufiger als Frauen online mit anderen oder gegen andere. Sogar ein Viertel der Vorschulkinder hat 2020 online gespielt, wobei Eltern sagen, dass fast die Hälfte der Kinder im Alter von drei bis vier Jahren bereits ein eigenes Tablet besitzt und fast jedes 20. Kind ein eigenes Smartphone.

Die Pandemie hat dazu beigetragen, die Zahl der Menschen ohne Zugang zum Internet erheblich zu reduzieren, weil viele nur so mit ihren Verwandten und Freunden in Kontakt bleiben und so wichtige Online-Dienste nutzen. Ofcom schätzt, dass die Zahl der Haushalte ohne Internetzugang von elf Prozent im März 2020, als das Vereinigte Königreich in den Lockdown eintrat, auf sechs Prozent gesunken ist.

Zu den weiteren Ergebnissen gehört, dass Facebook die bevorzugte Social-Media-App für ältere Menschen ist, während jüngere Tiktok und die Messaging-App Discord bevorzugen. Ältere Nutzer begrüssen auch viel eher die Einführung schärferer Regeln zur Einschränkung unangemessener oder anstössiger Inhalte, während jüngere, die mit dem Internet aufgewachsen waren, eher gegen Regulierung sind.