Hackerangriff auf US-Pipeline offenbar ohne Folgen (Symbolbild:Proofpoint)

Die grösste Benzinpipeline der USA soll nach einem Cyberangriff schrittweise wieder in den Dienst genommen und laut Betreiber Colonial Pipeline bis Ende der Woche weitgehend normal im Einsatz sein. Die Bundespolizei FBI teilte mit, dass bei dem Angriff die Erpressungssoftware Darkside eingesetzt wurde. Eine hochrangige Vertreterin des Weissen Hauses, Elizabeth Sherwood-Randall, erklärte, Präsident Joe Biden werde regelmässig über den Zwischenfall unterrichtet. Bisher sei kein Schaden bekannt geworden, und es gebe keinen Benzinmangel.

Colonial hatte mitgeteilt, bestimmte Systeme nach einer Cyberattacke vom Netz genommen zu haben, um die Bedrohung einzudämmen. In der Folge sei der Betrieb der Pipeline komplett zum Erliegen gekommen. Die Betreiber schalteten am Freitag die Behörden und eine externe IT-Sicherheitsfirma ein. Die Pipeline, die sich zum Grossteil unterirdisch auf rund 8.850 Kilometer erstreckt, verbindet hauptsächlich an der Küste am Golf von Mexiko liegende Raffinerien mit dem Osten der USA. Transportiert werden unter anderem Benzin, Diesel und Heizöl – pro Tag um die 2,5 Millionen Barrel. Colonial mit Sitz im Bundesstaat Georgia ist der grösste Pipeline-Betreiber in den USA.

Das Unternehmen transportiert etwa 45 Prozent aller an der Ostküste verbrauchten Kraftstoffe und beliefert mehr als 50 Millionen Amerikaner. Zu den Abnehmern gehören auch die US-Streitkräfte.