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Wer heute noch eine IPv4-Adresse braucht, muss darauf hoffen, jemanden zu finden, der bereits zugeteilte Adressen abtritt. Lediglich Ripe-Mitglieder, die noch nie eine IPv4-Adresse zugeteilt erhalten haben, können sich in eine neue Warteliste eintragen. Ripe hofft, dass jemand nicht mehr benötigte Adressen zurückgibt. Diese würden dann in winzigen /24-Blöcken, also zu je 256 Adressen, an die Neulinge vergeben. Diese würden aber auch nur ein einziges Mal zum Zug kommen.

Die grundlegende Problematik ist seit langem bekannt: Als das Internet vor Jahrzehnten erfunden wurde, entschloss man sich, den Adressraum auf 32 Bit zu beschränken. Immerhin konnte man sich nicht vorstellen, dass die damit möglichen rund 4,3 Milliarden Adressen je ausgeschöpft werden. Eine Entscheidung, die Vint Cerf, einer der Erfinder des Internets, erst unlängst im Rahmen eines Vortrags als seinen grössten Fehler in den frühen Jahren des Netzes bezeichnete.

Die Lösung steht allerdings ohnehin schon länger bereit: IPv6 verwendet 128 Bit lange Adressen, woraus sich 340 Sextillionen Möglichkeiten ergeben, was auf absehbare Zeit wohl ausreichen dürfte. Das Problem dabei ist, dass die Verbreitung von IPv6 weiter schleppend läuft, genau hier sieht Ripe also deutlichen Verbesserungsbedarf.