VW und Co leiden weiter unter dem Chipmangel (Bild: Pixabay( Dimitris Vetsikas)

In Deutschland stürzte der mittels Umfragen bei den Unternehmen erhobene IFO-Wert für die Autoindustrie im August von 56,4 auf 28,8 ab. Dies ist der schlechteste Wert seit April. "Er zeigt, dass die Autobranche nach wie vor unter Lieferengpässen von Vorprodukten leidet, insbesondere bei Chips", kommentiert das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut dazu.

Was die Erwartungen anbelangt, so gingen diese nur leicht nach oben: auf 7,1 nach 6,7 im Vormonat. Die Produktionspläne für die kommenden Monate hellten sich allerdings auf, von 24,3 auf 34,8, ebenso die Exporterwartungen. Sie nahmen von 8,6 auf 15,1 zu.

Die Nachfrage ging im Vergleich zum Vormonat von 24,8 auf 6,7 stark zurück. Ihre Fertigwarenlager beurteilten die Unternehmen im August wiederum schlechter. Der Wert ging zurück von minus 33,3 auf minus 42,1 Punkte. Und die Beschäftigungserwartungen kippten ins Negative, von plus 6,2 auf minus 5,0. "Diese Schwankungen spiegeln, in welchem tiefgreifenden Strukturwandel sich die Automobilbranche befindet", sagt IFO-Professor Oliver Falck. Und dies ausgerechnet vor der Automobilausstellung "IAA Mobility 2021", die am 7. September in München eröffnet wird.

Aufgrund des Engpasses bei Halbleitern kann die Automobilindustrie die Produktion nach den Sommerferien vielerorts nicht wie geplant wieder hochfahren. Nach Ansicht von Robert Holzmann, dem Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), gibt es allerdings einen Silberstreifen am Horizont, denn allerorten werde in die Chipproduktion investiert. Wie in solchen Situationen üblich, werde man wahrscheinlich schon in einem Jahr ein Überangebot an Chips sehen, ist Holzmann überzeugt.