Junge Fintechs haben in der Corona-Krise weniger Investitionsgelder erhalten (Symbolbild: Pixabay/ Geralt)

Junge Finanzfirmen haben in der Corona-Krise erstmals seit Jahren weniger Geld von Investoren erhalten. Von Januar bis September bekamen die Fintechs 953 Millionen Euro Wagniskapital, zeigt eine Studie der Bank Comdirect mit der Beratungsfirma Barkow Consulting und dem Commerzbank-Investor Main Incubator. Das sei fast ein Drittel (29 Prozent) weniger als in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres, als Fonds und Konzerne rund 1,3 Milliarden in die Branche investierten.

Die Corona-Krise habe die Zahl der Finanzierungsrunden im dritten Quartal gebremst, heisst es in dem am Sonntag veröffentlichten Papier. Auch für das Jahresende sei ein Rückgang zum starken Vorjahresquartal zu erwarten. Der Rückgang beim frischen Geld bedeutet einen Einschnitt für Fintechs, die mit intuitiver Technik Sparen, Investieren, Versichern oder Immobiliendienste schneller und bequemer machen wollen.

Seit Beginn der Studie 2012 stiegen die Investments in die Start-ups jedes Jahr – 2018 und 2019 gab es jeweils sogar Wachstumsraten von über 50 Prozent zum Vorjahr. Im langen Wirtschaftsboom und angesichts niedriger Zinsen sass das Geld bei Investoren recht locker, Start-ups bekamen Rekordgelder für ihre Geschäftsideen. Seit 2012 flossen mehr als sechs Milliarden Euro Wagniskapital in die Branche, so die Studie. Dazu kamen Investitionen durch Übernahmen und Fremdkapital.