Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom mit Sitz in Berlin unter 602 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland bewirkt die Politik der Trump-Administration einen zunehmenden Brain Drain - immer mehr Spitzenfachkräfte kehren den USA den Rücken. 54 Prozent der deutschen Unternehmen sehen die USA seit dem Ende der Biden-Regierung als weniger attraktiv für Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft an - ein möglicher Vorteil für europäische Standorte.
Diese Sicht ist bei grossen Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten am ausgeprägtesten (71 Prozent). Bei mittleren Unternehmen mit 100 bis 499 Beschäftigten nehmen 61 Prozent einen Attraktivitätsverlust der USA wahr, bei KMUs mit unter 100 Beschäftigten sind es 52 Prozent.
Eine überwiegende Mehrheit von 89 Prozent der deutschen Unternehmen erwartet laut der Umfrage, dass die Massnahmen Trumps der US-Wirtschaft langfristig mehr schaden als nutzen werden. 99 Prozent - und damit praktisch alle - halten die USA aktuell für unberechenbar. Um sich von den USA unabhängiger zu machen, fordern 92 Prozent der Unternehmen, Deutschland und Europa müssten stärker in digitale Schlüsseltechnologien wie Cloud Computing oder KI investieren - aktuell stammt das Gros der hierzulande genutzten Lösungen aus den USA.
Kurz nach seinem Amtsantritt hat Trump angekündigt, über 500 Mrd. Dollar in den Ausbau der digitalen Infrastruktur für KI zu investieren. Die deutsche Wirtschaft ist gespalten, ob diese und andere Massnahmen den technologischen Vorsprung der USA weiter vergrössern (46 Prozent) oder eher nicht (50 Prozent).
