Nach dem Datenskandal rund um Cambridge Analytica und dem Greifen der neuen Datenschutzverordnung (DSGVO) in Europa gingen die Zahlen der täglichen und monatlichen Nutzer von Facebook in Europa zurück. Auch konnte das weltgrösste soziale Netzwerk die Umsatzerwartungen der Analysten im abgelaufenen Quartal nicht erfüllen. Diese Umstände sowie der verhaltene Ausblick des Managements liessen die Aktie der Kalifornier zeitweise gleich um 20 Prozent nach unten purzeln. Dies obwohl Facebook nach wie vor eine Geldmaschine gigantischen Ausmasses darstellt. So stieg der Umsatz im zweiten Quartal dank des boomenden Geschäfts mit Onlinewerbung im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 13,23 Milliarden Dollar (13,13 Mrd. Schweizer Franken) an.

Der Gewinn legte um 31 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar zu. Die Aktie war bisher auf Rekordjagd und hatte erst vor der Präsentation der Quartalszahlen den nächsten Höchststand markiert. Facebook betonte, dass die europäische Datenschutzgrundverordnung zumindest bisher den Umsatz nicht beeinträchtigt habe. Zugleich fiel die Zahl mindestens einmal im Monat aktiver User in Europa aber von 377 auf 376 Millionen. Bei den täglich zurückkehrenden Mitgliedern gab es sogar einen Rückgang von 282 auf 279 Millionen. Facebook-Manager gaben keine Prognose dazu ab, wie sich diese Zahlen entwickeln werden. Firmenchef Mark Zuckerberg sagte zugleich, es sei ermutigend, dass die grosse Mehrheit der User in Europa der weiteren Datenauswertung für personalisierte Werbung zugestimmt habe.

Insgesamt legte die Zahl monatlich aktiver Facebook-User weltweit von knapp 2,2 auf 2,234 Milliarden zu. Das Wachstum verlangsamte sich damit. In dieser Situation führte der Konzern eine neue Rechenart ein. Auf mindestens eine App aus dem Facebook-Konzern - dazu gehören unter anderem auch die Fotoplattform Instagram und der Chatdienst Whatsapp - griffen im Juni rund 2,5 Milliarden User zu, hiess es.



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