Neue ETH-Assistenzprofessorin für Biomedizin-Informatik: Valentina Boeva

Der ETH-Rat hat neue ProfessorInnen ernannt. Darunter mehrere mit enger Affinitität zur Informatik. So wurde etwa Valentina Boeva, Jahrgang 1981, zurzeit Gruppenleiterin an der Université Paris Descartes, Frankreich, als Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Biomedizininformatik an die ETH Zürich berufen.

Boeva entwickelt Analysealgorithmen, mit denen Veränderungen in der Erbinformation und der epigenetischen Prägung in Tumoren untersucht werden und die zu einem vertieften Verständnis der Krankheit beitragen. Dabei kombiniert sie Methoden des Maschinellen Lernens, der Statistik und der Molekularbiologie, um die Rolle der epigenetischen Modifikationen in der Krebsentstehung und -entwicklung zu entschlüsseln. Mit ihrem Wissen im hochaktuellen Forschungsgebiet der Krebsepigenetik soll sie den Schwerpunkt Medizininformatik im Departement Informatik massgeblich verstärken, heisst es.

Niko Beerenwinkel (*1973), zurzeit ausserordentlicher Professor an der ETH Zürich, wird nun ordentlicher Professor für Rechnergestützte Biologie. Beerenwinkel gilt als ein führender Forscher im Bereich der bioinformatischen und biomathematischen Krebsforschung. Seine Arbeiten haben zu einem tieferen Verständnis der Heterogenität und Evolution von Mutationen innerhalb einzelner Tumoren geführt, was wertvolle Information für die zukünftige Entwicklung neuer Krebstherapien liefert. Beerenwinkel engagiert sich auch stark in der Ausbildung in der klinischen Bioinformatik. Zudem setzt er sich auf vielfältige Weise für die ETH Zürich ein, unter anderem als Mitbegründer des Kompetenzzentrums für Personalisierte Medizin und seit Februar 2019 als Departementsvorsteher.

Julia Vogt (*1982), zurzeit Assistenzprofessorin an der Universität Basel, wurde zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Medizinische Datenwissenschaft an der ETH Zürich ernannt. Vogts Forschungsschwerpunkte liegen bei Methoden des Maschinellen Lernens im Bereich der Life Sciences und der Algorithmik für biomedizinische Datenanalyse. Diese modernen Informatikverfahren verbessern die medizinische Datenanalyse und tragen zu einem besseren Verständnis von Krankheiten bei. Vogt verfügt den Angaben zufolge über wertvolle Erfahrungen in der Lehre und unterrichtete verschiedene Seminare im Bereich des Maschinellen Lernens. Mit ihrer Berufung gelinge es der ETH Zürich, den für die Datenwissenschaften so wichtigen Brückenschlag zwischen Informatik, Biowissenschaften und Medizin weiter zu stärken, heisst es.

Aber auch Pensionierungen stehen an. Unter anderem tritt Prof. Thomas Gross (*1954), zurzeit ordentlicher Professor für Informatik, per Ende Juli 2019 in den Ruhestand. Gross wurde 1994 an die ETH Zürich und 1998 auf seine heutige Stelle berufen. Sein Forschungsinteresse gilt der Software-Konstruktion und er hat verschiedene Werkzeuge zur Analyse und Leistungsmessung von parallelen Programmen entwickelt. Dabei geht er der Frage nach, wie weit Software auf modernen Prozessoren komplizierte Hardware ersetzen kann. Er setzte sich für die Lehre ein und wurde 2016 mit der "Goldene Eule" für hervorragende Lehrleistung ausgezeichnet. Gross amtete zudem viele Jahre als Vorsteher des Instituts für Computersysteme und war Delegierter des damaligen Rektors für das Network for Educational Technology.