ETH Zürich baut neues Kompetenzzentrum für KI (Symbolbild: Pixabay/ Geralt)

Mit dem "ETH AI Center" errichtet die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ) ein neues Kompetenzzentrum für künstliche Intelligenz. Ein Kernteam aus rund 29 Professuren, ein neuer Geschäftsführer und ein Fellowship-​Programm sollen die interdisziplinäre Erforschung dieser Schlüsseltechnologie weiter voranbringen, wie es in einem Communiqué dazu heisst.

"Das ETH AI Center intensiviert den interdisziplinären Dialog mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft über eine innovative und vertrauensfördernde Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz", erläutert dazu Detlef Günther, Vizepräsident Forschung an der ETH Zürich. Ausserdem soll das Zentrum zu einem Inkubator für KI-​Start-ups werden und in einem Open-​Lab gemeinsame Forschungsprojekte mit internationalen Experten ermöglichen. Es wird dazu auch Teil des europäischen AI-​Forschungsnetzwerks "Ellis" werden.

Das Zentrum hat gemäss dem Communiqué bereits Räumlichkeiten im Hochschulquartier bezogen, später sollen auch im Andreasturm in Oerlikon neue Büroflächen und Laborräume zur Verfügung stehen. Als Executive Director konnte Alexander Ilic gewonnen werden, der zuletzt als Unternehmer und Geschäftsführer von Magic Leap Schweiz gearbeitet hat. "Es freut mich sehr, dass wir mit Alexander Ilic einen ausgewiesenen KI-​Experten für diese Aufgabe gewinnen konnten. Er ist ein erfolgreicher KI-​Unternehmer, kennt die akademische Welt und ist in der KI-​Szene bestens vernetzt", kommentiert Andreas Krause, Professor am Institut für maschinelles Lernen und Vorsteher des "ETH AI Centers".

Das neue Forschungszentrum setzt sich aus Kernmitgliedern, assoziierten Mitgliedern und den AI-​Fellows zusammen. Zu den Kernmitgliedern gehören bereits zu Beginn über 29 ProfessorInnen aus sieben Departementen, die sich mit grundlegenden KI-​Themen wie maschinellem Lernen oder Bild-​ und Sprachverstehen befassen. Diese betreuen auch die neuen Fellows des "ETH AI Centers", also Top AI-​Talente, die weltweit rekrutiert und mit einem Stipendium gefördert werden. Das ETH AI Center soll zudem die Verbindung zu assoziierten Mitgliedern pflegen, die aus allen Departementen der ETH, von anderen Institutionen und aus der Privatwirtschaft ins Zentrum kommen, um gemeinsame Forschungsprojekte umzusetzen.

Die Forschenden des "ETH AI Centers" wollen den Infos zufolge Werkzeuge entwickeln, die Menschen in verschiedenen Bereichen dabei unterstützen sollen, komplexe Aufgaben effizient zu lösen. Dabei sei es essenziell, dass die angewendeten KI-​Modelle zuverlässig funktionierten und ihre Ergebnisse robust, erklärbar und fair seien. Gerade in Forschungsgebieten wie Gesundheit, Mobilität, Architektur, Energie oder Klima, in denen die ETH Zürich bestens positioniert sei, würden vertrauenswürdige KI-​Lösungen dabei helfen, die Akzeptanz dieser Technologien in der Bevölkerung zu erhöhen. "Eine breite Akzeptanz ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil", ist Krause überzeugt.

Andreas Krause (l.) ist Vorsitzender des neuen ETH AI Centers, Alexander Ilic dessen erster Geschäftsführer. (Bild: Nicola Pitaro / ETH Zürich)
Andreas Krause (l.) ist Vorsitzender des neuen ETH AI Centers, Alexander Ilic dessen erster Geschäftsführer. (Bild: Nicola Pitaro / ETH Zürich)