Laut Forschern der University of Texas verfügen die USA über grössere Vorkommen an Seltenen Erden als bisher vermutet. In der Asche von Kohlekraftwerken, die auf Deponien gelagert werden, sollen demnach rund elf Millionen Tonnen dieser Metalle stecken. Der derzeitige weltweite Verbrauch liegt nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bei weniger als 200.000 Tonnen pro Jahr. Bis 2030 soll er auf bis zu 340.000 Tonnen steigen.
Derzeit sind die USA und auch der grösste Teil des Rests der Welt bei der Versorgung mit Seltenen Erden fast vollständig von Importen abhängig. 75 Prozent davon stammen aus China. Obwohl der Gehalt in der Asche im Vergleich zu den aus geologischen Lagerstätten gewonnenen Elementen relativ gering ist, macht die Tatsache, dass die Asche in grossen Mengen leicht verfügbar ist, sie zu einer attraktiven Ressource, so Mitautor Davin Bagdonas von der University of Wyoming. Den Wert beziffern die Forscher auf 8,4 Mrd. Dollar.
Kohlenasche enthält je nach Herkunftsort unterschiedliche Mengen an Seltenerdmetallen. Der Herkunftsort hat auch Einfluss darauf, wie viel sich davon extrahieren lässt. Zum Beispiel enthält Asche aus Kohle aus dem Appalachenbecken die höchsten Mengen an Seltenerdmetallen. Durchschnittlich sind es 431 Milligramm pro Kilogramm. Aber nur 30 Prozent dieser Wertstoffe können extrahiert werden. Im Gegensatz dazu hat Kohle aus dem Powder River Basin mit 264 Milligramm pro Kilogramm den niedrigsten Durchschnittswert an Seltenerdmetallen, aber eine Extrahierbarkeit von etwa 70 Prozent.
Bagdonas ist bereits an einem Pilotprojekt des National Energy Technology Lab in Pittsburgh und an zwei weiteren Standorten in den USA beteiligt, bei dem Seltenerdmetalle aus der Kohleasche des Powder River Basin gewonnen werden. Seltene Erden werden für viele Schlüsseltechnologien benötigt, beispielsweise zur Herstellung von Plasma- LCD-Bildschirmen.