Symbolbild: Pixabay

In der Schweiz möchte jeder Dritte den CO2-Ausstoss seiner Online-Einkäufe gleich im Shop kompensieren können. Gutverdienende und Junge zeigen sich besonders aufgeschlossen, wie aus einer Studie der Marktforscher von GfK, die sie im Auftrag von Digitec Galaxus durchgeführt haben, hervorgeht.

Auch wenn das Thema ob der Corona-Pandemie vorübergehend in den Hintergrund gerückt ist: Shoppen belastet die Umwelt. Der Abbau der Rohstoffe, die industrielle Herstellung der Produkte oder der Transport um den Globus blasen tonnenweise CO2 und andere Schadstoffe in unsere Atmosphäre. Das Marktforschungs-Institut GfK hat im Auftrag von Digitec Galaxus nachgefragt, ob die Schweizer Konsumenten den CO2-Fussabdruck ihres Online-Konsums durch eine freiwillige Abgabe kompensieren würden. Befragt wurden 501 Menschen in der Deutschschweiz und der Romandie.

Das Ergebnis der repräsentativen Umfrage: Jeder dritte Einwohner der Schweiz hätte gerne die Möglichkeit, den CO2-Ausstoss seiner Online-Einkäufe kompensieren zu können. Je ein weiterer Drittel der Bevölkerung findet eine solche Option unnötig bzw. ist unentschlossen.

Nimmt man die Antworten unter die Lupe, so erkennt man zwei Gräben. Erstens den Röstigraben: Vor allem Deutschschweizer wünschen sich eine CO2-Kompensationsmöglichkeit. In der Westschweiz hingegen antwortete nur gut ein Viertel der Befragten, dass sie beim Einkaufen die Option zum Co2-neutralen Shoppen unbedingt oder "eher" begrüssen würden. Männer haben zudem eine klarere Meinung als Frauen: Mehr von ihnen finden die Kompensation sowohl sinnvoll als auch sinnlos. Der zweite Graben verläuft zwischen den Generationen: Es sind vor allem junge Schweizerinnen und Schweizer unter 30 Jahren sowie Einwohner mit einem mittleren Haushaltseinkommen zwischen 7000 und 12'000 Franken im Monat, die ihren ökologischen Fussabdruck verkleinern möchten.

Die Stichprobe wurde zudem befragt, wie gross ihre Zahlungsbereitschaft wäre, wenn sie beim Einkauf im Internet die Möglichkeit einer CO2-Kompensation hätten. Mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer wäre demnach bereit, einen Teil des Warenwerts für Umweltprojekte zu spenden – auch wenn es bei 15 von 100 Befragten nicht mal ein Prozent des Kaufbetrags sein dürfte. Gut ein Viertel der Befragten gab an, dass sie die Kompensationsmöglichkeit höchstens dann nutzen würden, wenn dies mit keinen direkten Kosten verbunden wäre.

Frauen haben übrigens eine deutlich höhere Spendenbereitschaft als Männer. Dasselbe gilt für junge Schweizerinnen und Schweizer: Bei den unter 30-Jährigen würden mehr als zwei Drittel Geld für eine Umweltkompensation locker machen. Sieben Prozent von ihnen wären sogar zu einer Zahlung zwischen 10 und 20 Prozent des Warenwerts bereit – und ein Prozent zu noch mehr. Am knausrigsten sind die 50- bis 59-Jährigen: Mehr als einem Drittel der Befragten ist die Reduktion des CO2-Fussabdrucks keinen Rappen wert. Spendabel sind ausserdem die Gutverdienenden: Über die Hälfte derjenigen, die im Haushalt pro Monat mehr als 12'000 Franken verdienen, würden mehr als ein Prozent des Warenwerts für die Umweltkompensation spenden.

Digtec Galaxus will nun Ende Mai eine freiwillige Umweltkompensation in den beiden Onlineshops einführen. Dafür soll das komplette Sortiment transparent ausweisen, wie viel CO2 der Einkauf beim Schweizer Online-Händler verursacht.

Grafik: zVg
Grafik: zVg
Grafik: zVg
Grafik: zVg