Symbolbild: Adobe/Stock

Der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und anderen neuen Technologien für die Behördenkommunikation wird von der Bevölkerung zunehmend akzeptiert. Insbesondere bei Übersetzungen, Textvereinfachungen und Zusammenfassungen stösst die Nutzung von KI auf grosse Zustimmung. Doch die Schweizer:innen sehen auch Risiken beim Einsatz von KI, insbesondere bezüglich des Datenschutzes.

Diese geht aus der Studie "KI in der Behördenkommunikation: Chance und Risiken – Sichtweise der Bevölkerung" hervor, die in Bern anlässlich des Forums Digitale Kommunikation, einer gemeinsamen Fachveranstaltung der Bundeskanzlei und der Digitalen Verwaltung Schweiz, präsentiert wurde. Für die repräsentative Studie wurden zwischen dem 22. November und dem 3. Dezember 2024 über 1000 Personen einerseits danach befragt, ob und wie sie KI-Werkzeuge selbst nutzen. Andererseits wurden sie gefragt, wie sie den Einsatz von KI in der Behördenkommunikation beurteilen. Im Weiteren wurden für die Studien auch Expertinnen und Experten interviewt.

Insgesamt kommt die Studie zum Schluss, dass Behörden KI gezielt und mit klar definiertem Nutzen einsetzen können. Wichtig sei, dass eine Kontrolle der Resultate und die Übernahme von Verantwortung durch Menschen gegeben sind sowie der Datenschutz sichergestellt werde.

Markante Ergebnisse im Überblick:
- Vertrauen in die Behörden: Über 60 Prozent der Befragten gaben an, den Schweizer Behörden zu vertrauen, wobei es regionale Unterschiede gibt: In der italienischsprachigen Schweiz sind es 43 Prozent, in der Romandie 68 Prozent. Jüngere Personen vertrauen den Behörden mehr (75 Prozent) als ältere (53 bis 55 Prozent).
- Nutzung von KI: Die Mehrheit der Bevölkerung nutzt KI-Anwendungen wie etwa ChatGPT. 40 Prozent der Befragten geben an, diese nicht zu nutzen.
- Akzeptanz von KI-Nutzung durch Behörden: 39 Prozent der Befragten unterstützen den Einsatz von KI-Anwendungen in der Behördenkommunikation grundsätzlich. Bei einzelnen Aufgaben erhält deren Einsatz durch die Behörden noch weit mehr Zustimmung, etwa bei Übersetzungen (80 Prozent Zustimmung). Der Einsatz von KI für das Verfassen von Antworten an Bürgerinnen und Bürger erhält eine Zustimmung von 44 Prozent.
- Bedenken und Bedingungen: Die Mehrheit der Bevölkerung stellt hohe Anforderungen an den verantwortungsvollen Einsatz von KI. Bedenken bestehen insbesondere bezüglich des Datenschutzes, der Abhängigkeit von internationalen Tech-Unternehmen sowie der Verantwortung, die weiterhin bei den Mitarbeitenden der Behörden liegen muss. Zudem wünschen sich die Befragten, dass die Ergebnisse von KI-Anwendungen stets durch kompetente Fachpersonen überprüft werden.n

Die Studie unterstreicht, dass der Erfolg von KI-Anwendungen in der Kommunikation mit der Bevölkerung massgeblich von der Qualität der zugrunde liegenden Daten, der Transparenz des Einsatzes und der Wahrung des Datenschutzes abhängt. Die Studie rät, bei KI-Projekten die Bevölkerung aktiv einzubeziehen und den Dialog zu suchen, um Vertrauen zu schaffen und potenzielle Bedenken frühzeitig zu adressieren. Auch die ausdrückliche Übernahme der Verantwortung durch die Behörde und ihre Mitarbeitenden für Ergebnisse, die mit KI erzielt wurden, trägt zur Akzeptanz bei und hilft, Missbrauch zu verhindern.