Google in Frankreich gebüsst (Logo:Google)

Ein Pariser Handelsgericht hat Google zu einer Geldbusse in Höhe von zwei Millionen Euro verurteilt. Das Unternehmen hat nun drei Monate Zeit, um sieben Klauseln aus seinen Vertriebsverträgen zu streichen, durch die einzelne App-Entwickler oder Startups benachteiligt werden, berichtet die französische Zeitung Le Figaro. Mit jedem Tag Verspätung sollen zusätzliche 10.000 Euro Busse fällig werden.

Den Fall ins Rollen gebracht hatte vor drei Jahren der französische Finanzminister Bruno Le Maire. Nicht nur an Google, auch an Apple störten ihn einseitig auferlegte Preise und weitere missbräuchliche Geschäftspraktiken, mit denen die beiden Unternehmen angeblich ihre Macht ausnutzen.

Das Gericht beanstandete, die Verträge verpflichteten Entwickler, die Preise innerhalb einer von Google festgelegten Preisspanne festzulegen und Google eine Provision von 30 Prozent einzuräumen. Problematisch sei ebenso Googles Möglichkeit, die Verteilung einer Anwendung oder den Zugriff auf ihre Dienste einseitig auszusetzen. Google habe sich in den Verträgen die ungehinderte Nutzung aller Informationen eingeräumt, einschliesslich vertraulicher Informationen, die von Entwicklern ohne Gegenseitigkeit zur Verfügung gestellt werden und sich von jeglicher Gewährleistung und Haftung gegenüber den Entwicklern entbunden.