Das Online-Werbegeschäft von Google floriert weiterhin, trotz zunehmender Konkurrenz von neuen KI-Rivalen. Konkret legten im vergangenen Quartal die Anzeigenerlöse von Google eigenen Angaben zufolge im Jahresvergleich um 8,5 Prozent auf knapp 66,9 Milliarden Dollar zu. Damit übertrifft der Internetriese die Erwartungen der Analysten leicht. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund vier Prozent zu.
Auch der gesamte Konzernumsatz der Google-Mutter Alphabet lag mit einem Plus von zwölf Prozent auf 90,23 Milliarden Dollar über den Markterwartungen. Der Gewinn kletterte bei Alphabet im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 34,54 Milliarden Dollar.
Die Werbeeinnahmen von Google machen nach wie vor den Grossteil der Erlöse des Mutterkonzerns Alphabet aus. Die Entwicklung des Anzeigengeschäfts wird sehr genau beobachtet. Eine zentrale Frage ist, ob Versuche von Konkurrenten, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz direkte Antworten statt Links anzuzeigen, eine Spur bei Googles Suchmaschine hinterlassen.
Ein zweiter Faktor ist in diesem Jahr die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. In den Vereinigten Staaten wird im Mai die Ausnahme von Einfuhrzöllen für Paketsendungen im Wert unter 800 Dollar aufgehoben. Auf diesem Weg kamen in die USA bisher zahlreiche Lieferungen von chinesischen Handelsplattformen wie Shein und Temu. Sie schalteten bisher viel Werbung bei Google und dem Facebook-Konzern Meta - hörten nun aber damit auf.
Für das starke Gewinnplus gab es auch einen ungewöhnlichen Faktor: Acht Milliarden Dollar habe die Aufwertung des Anteils an einem nicht an der Börse notierten Unternehmen beigetragen, hiess es. Ein Name wurde nicht genannt - aber dem Finanzdienst Bloomberg zufolge handelt es sich dabei um Elon Musks Weltraumfirma SpaceX. Der Internet-Konzern hatte sich demnach vor einem Jahrzehnt an einer Finanzierungsrunde von SpaceX beteiligt.