Android: Google lanciert neues Geschäftsmodell (Bild:Archiv)

Der Internetgigant Google reagiert auf die Rekordwettbewerbsstrafe der EU-Kommission mit einem neuen Business-Modell für das dominierende Smartphone-Betriebssystem Android. Die Alphabet-Tochter präsentierte eine Reihe von Massnahmen, die dem Brüsseler Vorwurf eines unfairen Wettbewerbs begegnen sollen.

Neu sollen Gerätehersteller künftig etwa Google-Dienste wie digitale Landkarten auch ohne die App für die Google-Internetsuche oder den Webbrowser Chrome bringen können. Dies war eine zentrale Forderung der EU-Wettbewerbshüter. Sie sahen in der Zwangsbündelung aller Anwendungen einen Versuch, Googles Dominanz bei der Internetsuche auf dem PC auch auf Smartphones zu übertragen.

Darüber hinaus werden die Hersteller gleichzeitig Geräte mit Google-Diensten und auch Technik mit abgewandelten Android-Versionen auf den Markt bringen können. Bisher mussten sie sich verpflichten, keine Android-Abwandlungen zu verkaufen, wenn sie Apps des Internetkonzerns auf den Geräten haben wollen. Auch darin sah die Kommission einen unfairen Wettbewerb.

Zur Erinnerung: Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager belegte Google im Juli dieses Jahres mit einer Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro. Android-Chef Hiroshi Lockheimer betonte in einem Blogeintrag, dass Google nach wie vor anderer Meinung sei und die Strafmassnahmen der Kommission deswegen anfechte. Während der Einspruch, den der Internetriese vergangene Woche einreichte, jahrelang durch die Gerichtsinstanzen gehen kann, muss Google die Forderungen der EU-Kommission nach einer Änderung des Geschäftsmodells in Europa schon jetzt umsetzen.