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Der Internetriese Google aus dem kalifornischen Mountain View präsentierte heute im Rahmen eines Events in San Francisco die neuen Hoffnungsträger des Konzerns. Unter anderem stellte die Alphabet-Tochter an der Veranstaltung, die auf den Namen "Made by Google" getauft wurde, ein bereits im Vorfeld bekannt gewordenes neues Smartphone vor, aber auch eine Reihe weiterer Produkte, mit denen sich der IT-Gigant in Sachen Software nun zunehmend auch im hart umkämpften Hardwaremarkt breitmachen will.

Marktexperten sehen in Googles neuem Smartphone Pixel eine direkte Kampfansage gegen Apple und den bisherigen Partner Samsung, die bislang den Markt mit Mobiltelefonen ganz klar dominierten. In San Francisco stellte Google nun Geräte in zwei Grössen vor. Anwender bekommen auch Zugang zum neuen Google-Assistenten sowie unbegrenzten Speicherplatz auf Servern des Unternehmens für ihre Fotos und Videos. Die Kamera sei "die beste, die je in einem Smartphone verbaut wurde", schwang Google die Werbekeule.

Mit weiteren Produkten schielt Google laut "Washington Post" aber auch auf weitere zukunftsträchtige Geschäftsfelder. Als Beispiele werden hier etwa Lautsprecherassistenten und Datenbrillen genannt, wo Amazon mit dem Echo und Facebook mit Oculus zu den Pionieren zählen.

Der aus Beobachtersicht naheliegende, aber nicht risikolose Schritt in den Hardwarebereich zeichnete sich zuletzt immer deutlicher ab. Bereits im April berichtete etwa das Onlineportal Redcode von der Gründung einer eigenen Google-Hardwareabteilung. In dieser seien seitdem Googles Hardware-Aktivitäten gebündelt, von den Nexus-Produkten und dem TV-Stick Chromecast über die etwas in Vergessenheit geratene Datenbrille Google Glass bis zu den Tablet-, Router- und experimentellen ATAP-Projekten. Der vent "Made by Google" markiert gemäss der "Washington Post" nun einen weiteren Schritt, mit dem der hochprofitable Softwarekonzern auf die sich wandelnde IT-Landschaft reagiere. Da der Markt zunehmend von mobiler und vernetzter Hardware dominiert werde, sei Googles Schritt laut Analysten naheliegend. Im Smartphonemarkt sei Google demnach zwar dank seines Betriebssystems Android "omnipräsent" - um auf Wachstumskurs zu bleiben, sei es mit Software allein offenbar aber nicht mehr getan.

Google brachte bisher gemeinsam mit Herstellern wie LG oder HTC Telefone mit dem Markennamen "Nexus" heraus, die die Vision des Konzerns für die jeweils aktuelle Version seines Betriebssystems Android umsetzen sollten. Die Geräte eroberten allerdings keine grossen Marktanteile. Insgesamt laufen aber mehr als 80 Prozent der aktuell verkauften Smartphones mit Android.