Kommt bei den meisten gut an: Home Office (Symbolbild: Pixabay/ StockSnap)

Im Zuge der Corona-Krise haben viele Schweizer Arbeitnehmende ihr Büro von der Firma nach Hause verlegt. Eine überwiegende Mehrheit, nämlich vier Fünftel der Arbeitnehmer, die im Zuge einer im Auftrag der Gewerkschaft Syndicom durchgeführten Erhebung durch das Forschungsinstituts GFS.Bern befragt wurden, sind mit dem Homeoffice durchwegs zufrieden. 90 Prozent sind der Meinung, dass das Home Office als Ergänzung zum Arbeiten im Betrieb zugelassen werden sollte. Interviewt wurden insgesamt 1126 Personen, die im März und April mindestens einen Tag im Homeoffice gearbeitet haben.

Eine klare Mehrheit gab auch an, dass die Kommunikation im Team gut sei und die digitale Zusammenarbeit funktioniere.

Negatives ortet die Umfrage hingegen bei den sozialen Kontakten. 64 Prozent äusserten sich dahingehend, dass Home Office das Gefühl des Alleinseins fördere und beinahe drei Viertel gaben an, dass ihnen die informellen Kontakte im Team fehlten. Deshalb könne es nicht im Interesse der Unternehmen sein, dauerhaft vollumfänglich Homeoffice anzuordnen, kommentierte Giorgio Pardini an einer Telefonkonferenz die Resultate der Umfrage: "Gefragt ist ein gesunder Mix, dessen Rahmenbedingungen sozialpartnerschaftlich vereinbart werden müssen", so der Leiter des Sektors ICT bei Syndicom.

Positive Auswirkungen des Home Office sind laut Umfrage für viele auch im Privatleben spürbar. So sagten fast 80 Prozent, dass sie die Zeit, die sie ohne Arbeitsweg sparen, privat sinnvoll nutzen können. Viele sind zudem der Auffassung, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben dank Home Office gesteigert werde. Gleichzeitig scheint die Familie und Partnerschaft nur bei wenigen unter Homeo Office zu leiden.

Gemäss einer Schätzung von GFS.Bern ist der Anteil an Arbeitnehmenden, die während des Lockdowns mehr als sechs Stunden im Homeo Office gearbeitet haben, um 335’000 Personen gestiegen. Die Anzahl Stunden, die im Homeoffice geleistet wurden, habe sich entsprechend verdreifacht. Vor dem Lockdown waren es im Mittel rund 10,5 Stunden pro Person und Woche, danach waren es 32 Stunden. Hier sieht Pardini daher dringenden Handlungsbedarf. Die Arbeit von zu Hause aus dürfe die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber den Beschäftigten nicht in Frage stellen. "Statt Schwächung des Schutzes im Arbeitsgesetz braucht es zusätzliche Kontrollen." Auch kritisiert der Gewerkschafter, dass 45 Prozent der Befragten von ihrem Arbeitgeber keinen Beitrag an die Kosten im Home Office erhalten.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals