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Der US-Netzerwerk-Riese Cisco erwartet, dass Blockchain, autonome Geräte und virtuelle Assistenten die technologischen Trends der nächsten Jahre in der B2B-Welt bestimmen werden. Es gibt jedoch nach Ansicht der Kalifornier zwei Schlüsselfaktoren, ohne die diese Trends nur Visionen bleiben: eine neue Generation von Netzwerken und verbesserte Cyber-Sicherheit.

1.) Netzwerke erkennen die Absicht
Aufgrund der Digitalisierung sind Netzwerke wichtiger denn je und müssen ständig neue Anforderungen erfüllen. So steht die Netzwerkindustrie vor einer neuen Ära: Absichts-basierte Netzwerke erfassen eine Vielfalt von Netzwerkgeräten als einheitliches Gewebe, so dass einzelne Devices nicht manuell konfiguriert werden müssen. "Intent-based Networking" bedeutet auch, dass Netze automatisch den Kontext einer Situation erkennen und darauf reagieren. Sie nehmen Aktionen vorweg, erkennen und beheben Anomalien, wehren Gefahren ab und entwickeln sich ständig weiter. Damit werden IT-Experten von Routinejobs befreit und erhalten mehr Zeit zur Entwicklung neuer Lösungen.

2.) Neue Sicherheitsgefahren und -lösungen
Die Digitalisierung erfordert strenge Sicherheitsmassnahmen. Dabei sind auch 2018 neuartige Gefahren zu berücksichtigen. Zum Beispiel haben bei Destruction-of-Service-Attacken die betroffenen Unternehmen keine Möglichkeit mehr, Daten wiederherzustellen. Durch Ransomware-as-a-Service können Kriminelle unabhängig von ihrem Können Lösegeld erpressen. Und Business E-Mail Compromise (BEC) verleitet Mitarbeiter dazu, Geld an Angreifer zu überweisen. Zur Abwehr kommen immer häufiger automatisierte Lösungen, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz zum Einsatz. Dabei kann das Netzwerk auch im verschlüsselten Datenverkehr Malware erkennen und abwehren, ohne den Datenschutz zu beeinträchtigen.

3.) Der neue Kollege: ein virtueller Assistent
Keine Lust auf langweilige Business-Meetings? Diese laufen durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen künftig völlig anders ab. 2018 werden virtuelle Assistenten dank KI-Bots, die natürliche Sprache und Kontext verstehen, das Meeting Management unterstützen. Sie verstehen und führen einfache Anweisungen aus – zum Beispiel: "Schick diese Präsentation an Peter weiter." Gegen 2020 werden virtuelle Assistenten bereits in der Lage sein, nach einem Meeting die wichtigsten Themen zusammenzufassen. Nach 2022 könnte ein Virtual Assistant auf Basis der Unternehmensziele und Fähigkeiten der Mitarbeiter geeignete Kollegen für ein Team vorschlagen.

4.) Eine Welt voller Multi-Clouds
Auch in der Schweiz nutzen inzwischen die meisten Unternehmen Cloud Services – häufig in Kombination von On-Premise-Lösungen, Private und Public Clouds. Die Verwaltung einer hybriden Cloud-Umgebung kann jedoch kostspielig und komplex sein. Denn die Entwicklung von einheitlichen Anwendungen für beide Umgebungen ist schwierig – ganz zu schweigen von einer konsistenten Oberfläche. Daher entstehen in den kommenden Jahren neue Lösungen und Management-Ansätze für die Multi-Cloud.

5.) Autonome, vernetzte Dinge im IoT
Mit dem IoT vernetzte autonome Dinge besitzen grosses Potenzial. Autonome Fahrzeuge werden vielleicht nicht zuerst auf öffentlichen Strassen, sondern auf Flughäfen oder in Logistikzentren auftauchen. KI-basierte Drohnen können automatisch die effizienteste Flugroute wählen und sie während des Fluges ändern, um Hindernisse zu vermeiden. Mögliche Einsatzszenarien reichen von der Inspektion von Pipelines und Mobilfunkmasten über das Kartographieren von unwegsamem Gelände bis hin zur Lagerverwaltung. Autonome, lernende Roboter werden künftig vom Bergbau bis zur Abfallwirtschaft eingesetzt.

6.) Blockchain: Mehr als nur Bitcoin
Die Blockchain-Technologie bietet viele Möglichkeiten, weit jenseits digitaler Währungen. Zum Beispiel lassen sich darüber Waren, Services und Daten auf transparente, exakte sowie sichere Weise austauschen und verteilen. Ein grosser Mehrwert liegt in der Kombination mit dem IoT. Zum Beispiel kann ein Energieunternehmen Blockchain zum Management der Interaktionen zwischen Solarmodulen und dem Stromnetz einsetzen. Automobilhersteller könnten damit Prozesse zwischen vernetzten Fahrzeugen authentifizieren. Doch um eine breite Akzeptanz zu gewährleisten, sind die Standardisierung und Interoperabilität der Technologie voranzutreiben.

7.) Cloud-Fog-Kontinuum
In Verbindung mit IoT, 5G und KI ermöglicht Fog Computing eine schnelle Vernetzung von Dingen, Anwendungen und Geräten sowie die Verarbeitung riesiger Datenmengen. Bisher fand die Daten-Analyse in der Cloud statt. Fog Computing erweitert die Kapazitäten bis an den Rand des Netzwerks, wo die Daten erzeugt werden. Hier lassen sich dann ganze Datenberge durchforsten, um in Echtzeit Alarmmeldungen oder Sofortmassnahmen auszulösen. Zudem spart dies Bandbreite, wenn nur kumulierte Daten-Reports oder Anomalien zur weiteren Analyse in die Cloud gesendet werden.