Nicolas Camenisch gewinnt seine zweite internationale Bronze-Medaille (Foto: Schmid und Camenisch)

An der Internationalen Informatik-Olympiade 2018, die von 1. bis 8. September im japanischen Tsukaba über die Bühne ging, zeigten 330 Jugendliche aus über 80 Ländern, wie fit sie in Informatik sind. Sie programmierten ausgeklügelte Algorithmen und kämpften damit um die begehrten Medaillen. Dem Schweizer Nicolas Camenisch von der Kantischule Wettingen gelang es bereits zum zweiten Male, Bronze zu holen.

Insgesamt waren für die Schweiz vier Jugendliche am Start: Nicolas Camenisch (Kantonsschule Wettingen, AG), Bibin Muttappillil (Gymnasium Oberwil, BL), Elias Boschung (Collège St. Michel, FR) sowie Valentin Imbach (Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium Rämibühl, ZH). Die Mittelschüler gewannen im April 2017 die Schweizer Informatik-Olympiade und qualifizierten sich so für den internationalen Wettbewerb. Nicolas Camenisch schnitt in Japan am besten ab. Er holte sich mit Platz 147 von 335 Plätzen eine Bronzemedaille – genau wie im Jahr zuvor im Iran. Camenisch: "Ich habe bewiesen, dass ich keine Eintagsfliege bin." Die ersten zehn Plätze belegten Jugendliche aus China, den USA, Georgien, Belarus, Japan, der Türkei und Vietnam.

Der Wettbewerb bestand aus zwei Prüfungstagen. Die Teilnehmer mussten für sechs vorgegebene Probleme Algorithmen entwickeln und programmieren. So schrieben sie beispielsweise ein Programm, das möglichst rasch eine geheime Tastenabfolge auf einem Gamepad herausfindet. Oder sie setzten einen Algorithmus um, der bestimmte Sitzordnungen berechnen kann. Gefragt sind bei solchen Aufgaben analytisches und kreatives Denken. In einem zweiten Schritt erfolgt die praktische Umsetzung, sprich das Programmieren der Lösung in einer bestimmten Codiersprache.

Algorithmen stecken heute quasi in jedem Gerät. Jugendliche, die bei der Informatik-Olympiade mitmachen, lernen, wie Algorithmen funktionieren – und wie man sie einsetzen kann, um Computer oder Smartphones nützlich und effizient zu machen. Nebst dem fachlichen Wissen geht es beim Wettbewerb aber auch um den olympischen Geist: Was zählt, ist das Erlebnis. Dabeisein ist genauso wichtig wie gewinnen; und die Gespräche mit Jugendlichen aus aller Welt ebenso wichtig ein funktionierender Algorithmus.

Internationale Informatik-Olympiade (IOI)
Die IOI ist ein Wettbewerb für junge ProgrammiererInnen. Die Olympiade will begabte und interessierte Jugendliche herausfordern und ermutigen. Gefördert wird auch der internationale Austausch. Die 87 Teilnehmerländer stellen je ein Team von maximal vier Jugendlichen unter 20 Jahren. Diese Teams wurden zuvor bei der nationalen Olympiade selektioniert.

Die Schweizer Delegation: Valentin Imbach, Elias Boschung, Bibin Muttappillil u. Nicolas Camenisch (hinten v. links). Benjamin Schmid (Begleiter), Carman Chui (Guide) u. Joel Mathys (Begleiter) (vorne v. links) (Foto: Nicolas Camenisch)