Ein neuartiger kostenloser Onlinekurs auf der offenen Lernplattform open HPI des Hasso-Plattner-Instituts will Jugendlichen und Erwachsenen das Programmieren schmackhaft machen. Diese Woche beginnt es mit Java, einer der populärsten Programmiersprachen der Welt. In ihr werden zum Beispiel Apps für Android-Mobiltelefone geschrieben. Beim Hineinschnuppern in die Welt der Software helfen den Teilnehmenden unter anderem ein Detektiv, ein Roboter und ein Papagei.

"Besondere Vorkenntnisse oder eine spezielle Software sind in unserem Java-Kurs auf open HPI nicht erforderlich. Programmieren kann man direkt im eigenen Browser", betont HPI-Wissenschaftler Thomas Staubitz, Mitglied des siebenköpfigen Kursleiter-Teams, zu dem auch Studierende gehören. Die Lernenden erhalten zu dem Code, den sie programmieren, direktes Feedback.

Per Online-Quiz können die Teilnehmenden testen, ob sie die Inhalte der Lehrvideos verstanden haben. Ferner gehören Hausaufgaben und eine Abschlussprüfung zum Programm, das laut Institut mit rund drei bis sechs Stunden Zeitaufwand pro Woche absolviert werden kann. Unterstützung bekommen die Nutzerinnen und Nutzer sowohl im Diskussionsforum dieses Massive Open Online Courses (MOOC) als auch in Lerngruppen. Auf die Sprünge helfen sollen zudem Detektiv Duke, der einen mysteriösen Entführungsfall löst, Roboter Robin und Papagei Paco.

"Java ist besonders gut geeignet dafür, objektorientierte Modellierung zu demonstrieren", sagt Staubitz. Diese seit rund 25 Jahren verbreitete Art des Programmierens versuche sich stärker an der Denkweise des Menschen zu orientieren als an der Funktionsweise von Maschinen. "Ihr wesentliches Merkmal ist die geeignete Verteilung von Aufgaben auf Komponenten, die jeweils eigene Eigenschaften und Verhaltensweisen aufweisen und sich gegenseitig beeinflussen können",

Java gilt praktisch als globaler Standard, denn vom Laptop bis hin zum Rechenzentrum, in wissenschaftlichen Supercomputern, Mobiltelefonen, Spielekonsolen und dem Internet - überall werde Java verwendet und sei Grundlage für viele Arten von Netzwerkanwendungen. Die Programmiersprache gelte praktisch als globaler Standard für die Entwicklung und Bereitstellung von eingebetteten und mobilen Anwendungen, Spielen, webbasiertem Content und Unternehmenssoftware. Staubitz beziffert die Zahl der Java-Entwickler in aller Welt auf mehr als neun Millionen. Java läuft auf über drei Milliarden Devices weltweit.

Der neue open HPI-Programmierkurs für Java richtet sich sowohl an Schülerinnen und Schüler in weiterführenden Schulen, als auch an Erwachsene. "Damit wollen wir einen weiteren Beitrag zur notwendigen Verbesserung der digitalen Allgemeinbildung im deutschsprachigen Raum leisten", sagt HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel.

Mehr als 100.000 Eingeschriebene aus den Bereichen Schule, Universität und Wirtschaft sowie Senioren nutzten bislang sämtliche kostenlosen Programmierkurse von open HPI. Für IT-Anfänger und Jugendliche eigenen sich auch die kostenlosen open HPI-Kurse, die sich der Sicherheit und Funktionsweise des Internets widmen. Wer die Informatik entdecken will und sich für ein kreatives, technisches Studium interessiert, dem bietet das Hasso-Plattner-Institut neben der IT-Lernplattform open HPI im Rahmen seiner Schülerakademie auch viele verschiedene Veranstaltungen für Jugendliche.

Das in Potsdam ansässige Institut verzeichnete seit seiner Gründung im September 2012 rund 215.000 Einzelnutzer seiner Kursangebote, 692.000 Kurseinschreibungen und stellte bisher an die 71.000 Leistungsnachweise aus. Im Archiv befinden sich 70 Kurse zum Selbststudium.

https://open.hpi.de