Bitcoin gilt ab sofort als Zahlungsmittel in El Salvador (Bild: Pixabay/ Matertux)

Die älteste und verbreitetste Kryptowährung Bitcoin gilt in El Salvador ab sofort als gesetzliches Zahlungsmittel. Mit Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes ist der mittelamerikanische Staat das erste Land der Welt in dem Bitcoin diesen Status erlangt hat.

Gemäss diesem Gesetz ist jeder Händler bzw. jede Händlerin dazu verpflichtet, Bitcoin als Zahlungsmittel anzunehmen, so er technisch dazu in der Lage ist. Auch Steuern können in der Kryptowährung bezahlt werden. Staatspräsident Nayib Bukele verkündete auf Twitter, das Land habe seine ersten 400 Bitcoin gekauft.

Auf den Tausch von Bitcoin soll in El Salvador, einem Land mit etwa sechs Millionen Einwohnern, keine Kapitalertragsteuer erhoben werden. Den Wechselkurs zum Dollar, der dort anstelle einer einheimischen Währung als offizielles Zahlungsmittel genutzt wird, soll der Markt frei entscheiden. Wer die digitale Geldbörse Chivo herunterlädt, bekommt nach Angaben von Bukele ein Startguthaben im Wert von 30 Dollar (25 Euro). Es soll auch 200 Chivo-Geldautomaten geben.

Bitcoin wird nicht von einer Zentralbank kontrolliert, sondern durch ein dezentrales, energieintensives Computerverfahren geschaffen. Die Kryptowährung gilt als Spekulationsobjekt und ist heftigen Kursschwankungen unterworfen.

Seit 2001 wird in El Salvador der Dollar als Zahlungsmittel benutzt. Dadurch ist das Land von der Geldpolitik der US-Notenbank abhängig. Für das Wirtschaftswachstum der Nation sei es nötig, eine digitale Währung zuzulassen, deren Wert allein von marktwirtschaftlichen Kriterien abhänge, heisst es im Gesetzestext dazu.

Nach einer landesweiten Umfrage der Universidad Centroamericana mit knapp 1.300 Teilnehmern im August lehnen rund 70 Prozent der Salvadorianer das Bitcoin-Gesetz ab. Etwa so viele hatten ungenaue Vorstellungen von Bitcoin: Nur gerade einmal 4,8 Prozent der Befragten definierten sie korrekt als Kryptowährung.



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