Microsoft-Chef Satya Nadella will Home-Office-Fallstricke beseitigen (Bild: Flicker/ Official Leweb Photo)

Zu denjenigen Unternehmen, die massiv vom Home-Office-Trend, der von der Corona-Krise ausgelöst wurde, profitiert haben, zählt zweifelsohne der Software-Gigant Microsoft mit Sitz in Seattle. Konzernchef Satya Nadella erkennt mittlerweile allerdings auch die Fallstricke, die es mit sich bringt, lange nicht im Büro zu sein.

Nach Ansicht von Nadella könnten Online-Meetings die Mitarbeiter ermüden und den Übergang von der Arbeitsspäre ins Privatleben erschweren. "Wenn Sie von zu Hause aus arbeiten, fühlt es sich manchmal an, wie am Arbeitsplatz zu schlafen", so Nadells beim CEO Council des Wall Street Journal. Besonders anstrengend könnten Videokonferenzen sein, stellte der Microsoft-CEO unter Berufung auf Studien aus der Hirnforschung fest. "Dreissig Minuten nach der ersten Videokonferenz am Morgen sind Sie erschöpft, wegen der Konzentration, die es bei Video braucht." Darüber hinaus vermisse er bei der Fernarbeit einige der Vorteile des Büros. "Videositzungen sind eher transaktionsorientiert", betont Nadella. "Die Arbeit findet vor und nach den Sitzungen statt."

Microsoft will diesen Heimarbeits-Problemen mit einem neuen Produkt zu Leibe rücken. Bei "Together Mode" finden Videokonferenzen in virtuellen Räumen statt: einem Auditorium, einem Besprechungsraum oder einer Kaffeebar. Dies soll trotz der Virtualisierung eine Büroatmosphäre schaffen. Ein wichtiges Thema, so Nadella, seien auch die Übergänge zwischen Arbeit und persönlichen Aktivitäten.

Ein Kernaspekt sei auch die Einarbeitung von Mitarbeitern, die in Zeiten der Heimarbeit neu zu Unternehmen stossen. "Sie müssen an Bord genommen werden, erfolgreich an Bord genommen werden", so Nadella. "Lernen, Umschulung, und Weiterqualifizierung wird ein grosses Thema werden," so der Microsoft-Chef abschliessend.