Gamer-Frust: System findet Schummler-Gegner (Foto: Mark Decile, unsplash.com)

Informatiker der University of Texas (UT) at Dallas nutzen das Spiel "Counter-Strike" als Waffe im Kampf gegen Games-Cheater. Ihr System erkennt dazu verdächtige Muster in den verschlüsselten Datenströmen, die ein Spiel an einen zentralen Server schickt. Diese Methode könnte den Forschern zufolge bei jeglicher Art von MMO funktionieren und so Schummlern den Tag verhageln.

"Manchmal kann man erkennen, wenn man gegen Spieler antritt, die Cheats nutzen, aber manchmal ist das nicht so klar", meint Md Shihabul Islam, Informatik-Doktorand an der UT Dallas. Im Kampf gegen solche Schummler geht es längst nicht mehr nur um Fairness, sondern im E-Sport zunehmend um grosses Geld. Doch ist es schwer, Cheats zu erkennen, da die Datenströme zwischen Spieler-PCs und Servern verschlüsselt sind. Existierende Ansätze, die unverschlüsselte Daten erfordern, können Schummler also nur nachträglich entlarven. Das UT-Dallas-Team dagegen nutzt einfach in Echtzeit die verschlüsselten Datenströme.

"Spieler, die schummeln, senden Traffic in veränderter Form", so Informatikprofessor Latifur Khan. "Wir versuchen, diese Charakteristiken einzufangen." Für die Entwicklung des Systems hat das Team auf einen eigenen "Counter-Strike"-Server gesetzt, den nur 20 Studenten nutzten. Diese haben dann im Internet leicht zu findende Cheats eingesetzt. Die Forscher haben dann analysiert, wie sich das auf die übermittelten Datenströme auswirkt und das genutzt, um eine KI zu trainieren. Diese erkennt also Muster im Datenverkehr, die auf den Einsatz von Cheats hindeuten. Das System nutzt dabei auch einen extra Grafikprozessor für die Analyse, um den normalen Spielserver zu entlasten.

"Nach der Erkennung können wir eine Verwarnung aussprechen und den Spieler elegant kicken, falls er während eines festgelegten Zeitintervalls weiter schummelt", sagt Khan. Das soll Spiele wie "Counter-Strike" fair und spassig für alle machen. Nach der gleichen Methode könnten laut UT Dallas Spielehersteller mit eigenen Daten ihre Games trainieren, um Cheats zu erkennen und die Reaktion dann so scharf ausfallen lassen, wie sie wollen. Das Team will die in "IEEE Transactions on Dependable and Secure Computing" vorgestellte Cheat-Erkennung nun noch sicherer machen. Zudem planen die Forscher, einen vergleichbaren Ansatz für Spiele zu entwickeln, die keine Client-Server-Architektur nutzen.