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Der Schweizer Nationalrat hat heute im Rahmen der Urheberrechtsrevision beschlossen, die Bedingungen für Replay-TV nicht zu verschärfen. Somit ist es auch künftig möglich, TV-Beiträge je nach Anbieter bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung nachzuschauen. So können einzelne Werbespots oder auch ganze Werbeblöcke uneingeschränkt überspult werden. "Der Nationalrat blickt mit seinem Entscheid den Realitäten ins Auge", kommentiert Jean-Claude Frick, Digitalexperte beim Online-Vergleichsdienst Comparis.ch. Der Entscheid sei ein Sieg für die moderne Mediennutzung.

Gemäss einer repräsentativen Befragung von Comparis.ch schauen bereits 78 Prozent der Schweizer Bevölkerung zeitversetzt Fernsehen. 38 Prozent der unter 35-Jährigen Replay-User nutzen die Funktion sogar mindestens einmal täglich. "Das Mediennutzungsverhalten ist im Umbruch. Vor allem die jüngeren Generationen schauen mehrheitlich Sendungen bei Youtube, Netflix oder über Social Media Seiten wie Facebook und Co. Live-TV wird immer seltener genutzt", so Frick.

Replay-TV ist nach Ansicht des Comparis-Digitalexperten eine Antwort auf die veränderten Nutzungsgewohnheiten und macht dadurch das TV insgesamt attraktiver. Replay-TV sei ein echtes Bedürfnis und werde von einer überwältigenden Mehrheit der TV-Nutzer befürwortet. "Eine Einschränkung beim zeitversetzten TV hätte nur dazu geführt, dass Live-TV teurer und noch weniger attraktiv wird", sagt Frick. Er ist der Ansicht, dass der Ständerat dem Entscheid des Erstrates folgen werde.