Nvidia-Hauptverwaltung in Santa Clara (Coolcaesar/CC BY-SA 4.0)

Der Nummer eins unter den KI-Chipanbietern, Nvidia, entgehen durch die verschärften Export-Beschränkungen der US-Regierung eigenen Schätzungen zufolge Umsätze in Höhe von 15 Milliarden Dollar. Dieser Geschäftsausfall komme zusätzlich zu den bereits gemeldeten Abschreibungen von 5,5 Milliarden Dollar für Lagerbestände hinzu, gab Nvidia-Chef Jensen Huang in seinem Podcast "Stratechery" bekannt.

Huang betonte zugleich, dass die Exporthürden China nicht davon abhalten würden, Künstliche Intelligenz zu entwickeln. Und als "ungewollte Folge" der US-Politik entstehe dort eine abgeschottete KI-Industrie, die später weltweit mit der amerikanischen konkurrieren werde, warnte der Nvidia-Boss.

Bereits unter dem vorherigen Präsidenten Joe Biden schufen die USA Hürden für den Verkauf der modernsten Hochleistungschips nach China. Nvidia konnte deswegen an chinesische Unternehmen nur eine langsamere Version mit dem Namen H20 liefern. Doch selbst diese Chipsysteme fallen seit Mitte April angesichts der Handelspolitik von Bidens Nachfolger Donald Trump unter Exportbeschränkungen.

Wer dachte, dass man China mit dem Stopp der H20-Chips die Fähigkeit nehmen würde, Künstliche Intelligenz zu entwickeln, sei "zutiefst uninformiert", hält Huang weiter fest. Nvidias KI-Chips könnten technisch auch nicht noch weiter abgespeckt werden als die H20-Version.

Aktuell stellen die Prozessoren von Nvidia nach wie vor die Schlüsseltechnik für das boomende Geschäft mit Künstlicher Intelligenz dar. Auch chinesische KI-Entwickler kommen an ihnen nicht vorbei.