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Der digitale Wandel bedeutet für den Arbeitsmarkt nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) tiefgreifende Veränderungen, aber sie berge auch Chancen. Insgesamt seien Schätzungen zufolge in den kommenden 15 bis 20 Jahren 14 Prozent der Arbeitsplätze im OECD-Raum stark von Automatisierung bedroht, heisst es in einer Erklärung der Organisation.

Dies seien "deutlich weniger" als in einigen Studien dargelegt. Mit "massiver technologischer Arbeitslosigkeit" sei kaum zu rechnen, betont die Organisation mit Blick auf Befürchtungen, dass die Automatisierung in den kommenden beiden Jahrzehnten fast die Hälfte aller Arbeitsplätze vernichten könne. Dem OECD-Beschäftigungsausblick zufolge entstehen vielmehr zahlreiche Möglichkeiten, neue Jobs zu schaffen.

So gebe es etwa vollkommen neue Berufsfelder im Big-Data-Management, Roboteringenieurwesen oder in der Drohnentechnik. Auch die Beschäftigungsqualität könne verbessert werden - etwa indem gefährliche oder langweilige Aufgaben automatisiert würden. Arbeitskräfte könnten ausserdem freier über ihre Arbeitszeit entscheiden, wodurch sich ihre Work-Life-Balance verbessere. Zudem lasse sich das Arbeitsumfeld sicherer und gesünder gestalten. Insgesamt hänge die Zukunft der Arbeit "stark von den Politikentscheidungen der Länder" ab, betonte die OECD. Mit den richtigen Weichenstellungen liessen sich die Chancen nutzen und die Risiken begrenzen.

Starke Veränderungen

Dennoch stehen der Organisation zufolge selbst denjenigen, die ihren aktuellen Arbeitsplatz behalten, erhebliche Veränderungen bevor. Zusätzlich zu den 14 Prozent der Arbeitsplätze, für die ein erhebliches Automatisierungsrisiko besteht, erwartet die OECD für weitere 32 Prozent der Jobs radikale Veränderungen, da einzelne Tätigkeitsbereiche automatisiert werden dürften.

Grosse Risiken bestehen laut OECD im Verarbeitenden Gewerbe, aber auch in vielen Dienstleistungsbranchen. Im Gesundheits- und Bildungswesen ebenso wie im öffentlichen Sektor sei das Automatisierungsrisiko zwar gering, doch auch dort würden viele Menschen vom digitalen Wandel betroffen sein. Nötig sei deshalb unter anderem, Weiterbildungsmöglichkeiten stärker auch auf benachteiligte Gruppen auszurichten.

"Trotz aller Unsicherheit blicken wir keiner Zukunft ohne Arbeit entgegen", heisst es in dem Beschäftigungsausblick. Nötig seien allerdings "wirkungsvolle, ausreichend finanzierte Massnahmen", durch die der Wandel bewältigt und eine Zunahme der Ungleichheit vermieden werden könnten.