Online-Gamer: in China im Visier des Staates (Foto: pixabay.com/Olichel)

Nach der Massregelung von Fans auf Weibo hat die kommunistische Führung Chinas nun offenbar auch die Zulassung sämtlicher neuen Online-Games auf Eis gelegt. Wie die "South China Morning Post" unter Berufung auf Informanten berichtet, wollen die Machthaber in Peking so die Spielsucht unter den jungen Chinesen in den Griff bekommen.

Dem Bericht zufolge sollen die radikalen Massnahmen im Zuge einer Zusammenkunft zwischen chinesischen Behörden und dem Internetkonzern Tencent sowie Netease beschlossen worden sein. Wie lange die KP das umstrittene Aussetzen von Neuveröffentlichungen im Bereich der Online-Games durchsetzt, bleibt offen. Tencent nimmt zu der getroffenen Entscheidung keine Stellung.

Erst Anfang August dieses Jahres hatte Tencent angekündigt, die Bildschirmzeit für Minderjährige bei seinen Online-Games deutlich zu reduzieren und es Kindern unter zwölf Jahren zu verbieten, Geld für In-Game-Einkäufe auszugeben. Damit reagierte das Unternehmen auf einen Artikel der staatsnahen Zeitung "Economic Information Daily", in dem Gaming als "spirituelles Opium" für Jugendliche abgekanzelt wird, das "eine ganze Generation zerstört", wenn es nicht strenger kontrolliert und reglementiert werde.

Beobachter zeigen sich ob der neuen Beschränkungen in Bezug auf Online-Games nicht überrascht. Denn die kommunistische Führung des Landes nimmt seit einiger Zeit insbesondere verstärkt den gesamten Technologiesektor ins Visier. Den zitierten Insidern in dem Bericht zufolge schreckt die Regierung auch nicht davor zurück, geplante IPOs chinesischer Technologiefirmen in den USA drastisch einzuschränken.



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