Bild: CH Open

Gemäss einer Umfrage, deren Ergebnisse der Verein CH Open heute veröffentlicht hat, ist Open Source Software auch in der Schweiz sehr verbreitet. Von 163 CEOs, CIOs, CTOs und IT-Fachleuten, die die gestellten Fragen beantworteten, gaben laut Studie 97 Prozent an, dass sie in einem oder mehreren Bereichen Open Source Software einsetzen. Gross dabei vor allem das Wachstum der so genannten "Vielnutzer" von Open Source Software auf nunmehr 49 Prozent.

Fast die Hälfte der Unternehmen und Behörden (Mitglieder von SwissICT und der Schweizerischen Informatikkonferenz) gaben demnach an, dass sie in mehr als 14 der insgesamt 28 abgefragten Themen Open Source Software nutzen. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den 29 Prozent "Vielnutzern" im 2018 und den 21 Prozent im Jahr 2015.

Als Hauptgrund für die Verwendung von Open Source Software werden "offene Standards" genannt. Gegenüber 2018 hat der Anteil von "sehr wichtig" nochmals um 5 Prozent auf 54 Prozent zugenommen, wie die Befragung belegt. Dies zeige, dass Interoperabilität wichtiger denn je sei, da monolithische IT-Systeme definitiv ausgedient hätten, so die Studienautoren. Heute werden von Business-Anwendungen demnach offene Schnittstellen via Application Programming Interfaces (API) erwartet. Bei proprietärer Software seien frei zugängliche Schnittstellen weitgehend Glückssache – man sei der Willkür des jeweiligen Herstellers ausgeliefert, wieviel Zugang er zu seiner Applikation gewähren will. Bei Open Source hingegen gilt "Interoperability by Design", betont CH Open.

Aber es gibt auch weiterhin Hindernisse beim Einsatz von Open Source Software: So wurde beispielsweise in den Umfrageresultaten bemängelt, dass bei vielen Open Source Projekten unklar sei, wie sie finanziert würden. Und neben den unklaren Geschäftsmodellen der Open Source Anbieter sei nach wie vor der Vendor Lock-in mit bestehenden proprietären Systemen einer der wichtigsten Hinderungsgründe bei der weiteren Verbreitung von Open Source Software.
Zur Studie hier!!