Das hinter ChatGPT stehende Unternehmen OpenAI mit Sitz in San Francisco will die Administration Biden vom Bau riesiger Rechenzentren überzeugen, die so viel Strom wie eine Stadt verbrauchen. Nach einem Treffen im Weissen Haus habe OpenAI die Vorteile solcher Anlagen beworben, heisst es in einem Bericht des Finanzdienstes Bloomberg. Denn es gehe laut der kalifornischen Firma, an der Microsoft eine Milliardenbeteiligung hält, letztlich darum, bessere Software mit Künstlicher Intelligenz zu entwickeln und mit China zu konkurrieren.
Das Lobbying von OpenAI betreffe Rechenzentren mit einem Stromverbrauch von jeweils fünf Gigawatt pro Jahr in mehreren US-Bundesstaaten, so Bloomberg. So viel Strom produzieren etwa fünf Atomreaktoren und man könnte damit rund drei Millionen Haushalte versorgen. OpenAI wolle zunächst eine solche Anlage bauen, schreibt Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. OpenAI-Chef Sam Altman setzt sich schon seit Monaten für einen Ausbau der Infrastruktur hinter KI-Anwendungen ein.
Gerade erst am Wochenende wurde bekannt, dass ein vor fünf Jahren stillgelegter Atomreaktor im US-Kraftwerk Three Mile Island wieder hochgefahren werden soll, um Rechenzentren des OpenAI-Partners Microsoft zu versorgen. Der Reaktor gehört dem amerikanischen Energiekonzern Constellation.
Wobei Constellation-Chef Joe Dominguez zwischenzeitlich Zweifel an einem Netzwerk aus mehreren Fünf-Gigawatt-Rechenzentren äussert. Nicht nur habe es so etwas noch nie gegeben, "ich glaube als Ingenieur auch nicht, dass das möglich ist", betonte er gegenüber dem Nachrichtendienst Bloomberg.

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