Symbolbild: Fotolia/Arahan

Am Schweizer Bundesstrafgericht startet heute der Prozess gegen einen ehemaligen Ressortleiter des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wegen Korruption bei der IT-Beschaffung. Der Angeklagte soll wischen 2004 und 2013 Aufträge für Güterbeschaffungen und Dienstleistungen im Informatikbereich freihändig an von ihm bevorzugte Firmen vergeben haben.

Ebenfalls vor dem Richter stehen die früheren Geschäftsführer jener drei IT-Lieferanten, die der ehemalige Seco-Beamte während fast zehn Jahren bei Auftrags-Ausschreibungen bevorzugt behandelt haben soll.

Der mittlerweile 68 Jahre alte Ex-Seco-Ressortchef soll bei den WTO-Vergaben 2004 und 2013 die Evaluationen zugunsten der von ihm bevorzugten Firmen manipuliert haben. Sowohl 2004 als auch 2013 erhielten demnach Firmen den Zuschlag, die nicht das wirtschaftlich günstigste Angebot eingereicht hatten. Dadurch habe der ehemalige Seco-Angestellte einen wirksamen Wettbewerb verhindert und dem Seco materiellen und immateriellen Schaden zugefügt, heisst es.

Der ehemalige Bundesbeamte soll als Gegenleistung für die Vergabe von Dienstleistungen und Aufträgen zwischen 2004 und 2014 Vorteile in Form von Einladungen, Sponsoring von Anlässen, Bargeld, Geschenken und Anderes entgegen genommen haben. Insgesamt habe der Angeklagte im Zusammenhang mit der Vergabe der Aufträge nicht gebührende Vorteile im Umfang von über 1,7 Millionen Franken gefordert und entgegengenommen. Auch Urkundenfälschung im Amt wird dem Ex-Ressortchef vorgeworfen. Gemäss Anklageschrift hat er fiktive Rechnungen genehmigt und zur Zahlung freigegeben. Mit zwei der drei anderen Angeklagten soll er darüber hinaus eine Falschbeurkundung begangen sowie Geldwäscherei betrieben haben.



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