Grafik: Ricardo

Dass die SchweizerInnen im vergangenen Jahr vermehrt zu Hause und öfters online waren widerspiegelt sich auch in den Jahreszahlen des Schweizer Online-Marktplatzes Ricardo, die in sämtlichen Bereichen Rekordergebnisse aufweisen. Insgesamt 1.4 Millionen aktive Mitglieder haben gemäss Mitteilung 6.5 Millionen Transaktionen generiert, was einem jährlichen Wachstum von 29 Prozent entspricht. Während des vergangenen Jahres wurden 26.5 Mio. Auktionsgebote abgegeben (+ 13 Prozent), lässt Ricardo wissen.

Den grössten Bieterkampf erzielte laut den Infos eine Lithografie von Alois Carigiet mit 1217 Geboten. Die Käufer hatten im vergangenen Jahr jedoch weniger die Zeit und Musse, um ein Auktionsende abzuwarten und konzentrierten sich mehr auf sofort verfügbare Ware: 1.64 Mio. Artikel wurden mit einem Sofort-kaufen-Preis erworben, das sind fast 40 Prozent mehr als im 2019. Die meisten Artikel wurden in den Kategorien "Kleidung & Accessoires", "Haushalt & Wohnen" sowie "Sammeln & Seltenes" erworben. Mit total 114 Millionen Suchanfragen wurden jede Sekunde fast vier Suchbegriffe eingegeben. Am häufigsten wurde dabei nach Louis Vuitton, Mofas, Wohnwagen, Rolex und Lego gesucht - einzig während und nach dem Lockdown im Frühling war die Nachfrage nach "Mundschutz" resp. "Atemschutzmaske" am grössten.

Auch hat die Schweiz offenbar den Lockdown dafür genutzt, ungebrauchten Dingen ein zweites Leben zu schenken, was in der beinahe verdoppelten Anzahl neuer Registrierungen und Angeboten von Privaten im Monat April 2020 Niederschlag findet. Übers ganze Jahr gesehen kam die Hälfte der neu eingestellten Artikel von privaten Verkäuferinnen und Verkäufern, heisst es. Das sind 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2020 war demnach jeder zweite angebotene Artikel auf Ricardo in gebrauchtem Zustand - dieser Wert hat sich innerhalb von zwei Jahr verdoppelt. Nicht nur das Angebot, sondern auch die Nachfrage nach gebrauchten Artikeln nahm im vergangen Jahr zu: Rund 67 Prozent der verkauften Artikel waren 2020 in gebrauchten Zustand, das sind fast 10 Prozent mehr als das Jahr zuvor.