Rhätische Bahn: Das Landwasserviadukt ist eine 65 Meter hohe und 136 Meter lange Eisenbahnbrücke in der Nähe des Bahnhofs Filisur. Rund 22 000 Züge pro Jahr überqueren das Viadukt (Bild: zVg)

Die Rhätische Bahn will mit Hilfe der PLM-Lösung (Product Lifecycle Management) "Windchill PDMLink" die zentrale Datenhaltung für Elektronik, Mechanik und Software neu aufgleisen und damit auch den künftigen Bahnbetrieb absichern. Bei der Umsetzung setzt die Bahn dabei auf die IT-Dienstleisterin GIA Informatik. Das Projekt soll gemäss Mitteilung im April starten und das Go-live im Januar 2021 erfolgen.

Gemäss Reto Hansmann, Projektleiter der RhB, setzte die Abteilung "Rollmaterial Engineering" im Rahmen der Produktentwicklung bislang auf die Tools Creo Elements/Direct für Computer Aided Design (CAD) und Model Manager für das Produktdatenmanagement (PDM). Die noch im Einsatz stehenden Applikationen seien aber in Bezug auf Lebensdauer, Funktionalität und Weiterentwicklung an ihre Grenzen gestossen. Hausmann: "In unserer Vision des digitalen Zwillings sind die eingesetzten Fahrzeuge digital abgebildet, bezüglich des mechanischen Aufbaus, der elektrischen Ausführung und der aufgespielten Software." Nach einer Ausschreibung entschied sich die Rhätische Bahn für eine Zusammenarbeit mit der GIA Informatik, die diesbezüglich die Rondo Burgdorf als Referenzkunden vorweisen konnte.

Primär setzt GIA Informatik auf "Windchill PDMLink" anstelle von Model Manager ein. Ferner migriert sie die in "Model Manager" enthaltenen Daten gemäss Mitteilung zu zu Windchill PDMLink und stellt die Schnittstelle zur bestehenden digitalen Plattform Middleware des Datenbankmanagementsystems Oracle sicher. Diese gibt die Daten an das bestehende ERP-System PSIpenta weiter. In der Folge will die Rhätische Bahn bis Ende 2021 auch das bestehende ERP PSIpenta durch SAP ablösen. GIA Informatik ändere die Schnittstelle von Windchill PDMLink ins bestehende ERP-System ab, damit die Daten in Zukunft ins SAP übertragen werden könnten, heisst es. Ferner erfolge die Ablösung von Creo Elements/Direct CAD durch Creo Parametric.

"Mit Windchill PDMLink hat die Rhärtische Bahn eine Backbone-Lösung, an die sie unterschiedliche Applikationen für das Engineering an- und einbindet. Die Informationen werden vernetzt und stehen den Anwendern zur Verfügung", erläutert Hansmann. Überdies bestehe eine zentrale Sammlung aller projektrelevanten Daten aus Disziplinen wie Elektronik, Mechanik und Software. Zudem sei es mit der Datenhaltung in Windchill PDMLink möglich, diese Daten innerhalb der Rhätischen Bahn vielen Leuten an geografisch verschiedenen Standorten schnell zur Verfügung zu stellen. Dieses Projekt sei eine Voraussetzung für zukünftige Aufgaben in den Bereichen Internet of Things und Augmented Reality, so Hansmann abschliessend.

Rhätische Bahn: Atemberaubende Aussicht auf die Bünder Berge aus den grossen Panoramafenstern (Bild: zVg)
Rhätische Bahn: Atemberaubende Aussicht auf die Bünder Berge aus den grossen Panoramafenstern (Bild: zVg)
Reto Hansmann, Projektleiter der Rhätischen Bahn (Bild: zVg)
Reto Hansmann, Projektleiter der Rhätischen Bahn (Bild: zVg)