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Mit dem vom IT-Konzern Tencent betriebenen Wechat gibt es in China das viertgrösste Messengernetzwerk der Welt mit rund 770 Millionen aktive Nutzer, die grossteils aus der Volksrepublik stammen. Dort dient die Plattform auch für Online-Banking, als Bezahlsystem und für viele andere Dienste. Citizen Lab hat nun neue Details zur Überwachung von Wechat herausgefunden.

Das Zensursystem arbeitet demnach hauptsächlich mit der Filterung bestimmter Schlüsselbegriffe. Werden "Massenverhaftungen" oder "Menschenrechte" erwähnt, kann der Filter anspringen. Offenbar tut er das aber normalerweise nur, wenn verschiedene Keywords kombiniert werden. Eine Nachricht mit dem Begriff "Menschenrechtsanwalt" wird demnach problemlos zugestellt. Ergänzt man diese aber mit Namen wie Jiang Tianyong, der vor einigen Monaten festgenommen wurde, kommt sie nicht an.

Die Liste der Begriffe ist dabei nicht in Stein gemeisselt. Sie ändert sich mit der Nachrichtenlage. Dazu wird sie auch nur für Mobilnummern angewandt, die am chinesischen Festland registriert sind – nicht aber für Sonderverwaltungszonen, wie etwa Hongkong. Für Nutzer ist allerdings nicht nachvollziehbar, wenn der Filter zuschlägt. Ihnen wird lediglich angezeigt, dass ihre Nachricht erfolgreich verschickt wurde, fasst The Verge zusammen.



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