Symbolbild: Pixabay/Geralt

Behörden und andere öffentliche Einrichtungen haben einen erheblichen Rückstand gegenüber der Wirtschaft, wenn es um den Einsatz von ChatGPT & Co. geht. Dies ist eines der Ergebnisse der globalen Studie "Your Journey to a GenAI Future: A Strategic Path to Success for Government", die Coleman Parkes Research kürzlich im Auftrag von SAS durchgeführt hat. Dabei sieht eine Mehrheit von 60 Prozent der Entscheider die Technologie als Innovationstreiber.

Gemäss der Umfrage setzen in der öffentlichen Verwaltung erst 44 Prozent Generative AI ein – das sind zehn Prozentpunkte weniger als der Gesamtdurchschnitt der Befragten. Allerdings erkennen Entscheidungsträger in diesem Sektor demnach das Potenzial, und 84 Prozent sagen, dass ihre Organisation im nächsten Jahr in die Technologie investieren wird; 91 Prozent verfügen über ein eigenes Budget dafür.

"Die öffentliche Verwaltung gehört zwar nicht gerade zu den Vorreitern bei der Adaption von Generative AI. Behörden und andere Einrichtungen haben jedoch die Chance, damit ihre Services zu transformieren und ihre Produktivität immens zu steigern", meint Iwona Szylar, Managing Director von SAS Deutschland. Entscheidend sei, dass die Technologie nachvollziehbar und verantwortungsvoll eingesetzt werde, damit sie Bürgern und Kommunen gleichermassen spürbare Vorteile bringe, so Szylar.

Nachholbedarf besteht in der öffentlichen Verwaltung der Studie zufolge etwa beim Thema Regulierung: Lediglich jede zweite Behörde habe eine klare Regelung für Mitarbeitende zur Nutzung von Generative AI. Die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie gar kein systematisches Framework hat, während der Durchschnitt bei 39 Prozent liegt. Und ebenfalls gerade einmal die Hälfte der Entscheidungsträger schätzt ihre Einrichtung als ausreichend vorbereitet auf aktuelle und zukünftige Richtlinien rund um Generative AI ein, heisst es in der Untersuchung weiters.

Behörden wiederum, die bereits Generative AI einführen, seien überdurchschnittlich häufig von den Vorteilen überzeugt, darunter bessere Mitarbeitererfahrung und -zufriedenheit (94 Prozent) oder Einsparungen bei Betriebskosten und Zeitaufwand (84 Prozent), so die SAS-Studie.

Obwohl etwa Synthetic Data insbesondere relevant für Behörden ist, die strengen Datenschutzrichtlinien folgen müssten, denke etwa ein Drittel nicht einmal über deren Einsatz nach (Durchschnitt: 23 Prozent).

"Es ist ganz natürlich, dass die öffentliche Verwaltung bei der Einführung von Generative AI zurückhaltender ist, aber Vorreiter machen deutlich: Je mehr sie genutzt wird, desto stärker wächst das Vertrauen in die Technologie, was der Innovation zugutekommt", konstatiert Szylar. "Large Language Models, Digital Twins und Synthetic Data halten enormes Potenzial für Behörden bereit, sobald sie Prozesse und Regeln aufgesetzt haben, um sie zu maximieren."



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals