Applications for Object Storage

Auf einer Veranstaltung von A3 Tech Live, die kürzlich über die Bühne ging, skizzierte Scality-Gründer und CEO Jérôme Lecat seine Vorstellung von einer modernen Storage- und Cloud-Strategie. Das 2009 gegrūndete französische Unternehmen hat seinen Hauptsitz heute in San Francisco und beschäftigt etwa 210 Mitarbeiter. Im Mitttelpunkt seines Angebots stehen software-definierter Object-Speicher und die dafür geschaffene scale-out-fähige Ring-Plattform.

Lecat sprach über das "Cloud-Paradox", womit er "Mythen, Realität und Trends" darlegen wollte. Er zitierte zunächst aus einer Studie des Consulting-Anbieters Andreessen-Horowitz: "Man ist verrückt, wenn man nicht mit der Cloud anfängt. Man ist aber auch verrückt, wenn man dabei bleibt." Die Cloud sei eine attraktive Plattform und ein wichtiger neuer Abschnitt in der Geschichte der IT. Es seien bereits Hunderte von Milliarden Dollar in diese Technologie geflossen, die soviel verspricht: Die Kunden können sofort auf eine bestehende Infrastruktur zurūckgreifen, und zwar genau in dem Ausmass, das sie gerade benötigen. Und sie können problemlos den Cloud-Zugriff erweitern oder ihn auch wieder zurückfahren.

Allerdings, so berichtete Lecat auch, halten sich noch sehr viele Unternehmen zurück, wenn es um die Cloud geht. Sie mache nur 8 Prozent der IT-Infrastruktur aus, und pro Jahr wachse sie nur um lediglich 1,3 Prozent. Mit dieser Geschwindigkeit werde der Cloud-Anteil in zehn Jahren erst 21 Prozent an der gesamten IT betragen.

Mythen und Realität der Cloud sehen laut Lecat so aus:
- Was ist die Cloud?: Laut Gartner eine "besondere Form des Computing"; für Lecat charakterisiert durch eine "software-definierte, verteilte Infrastruktur mit einem hohen Grad an Automatisierung"; sie ist zuverlässiger und liefert eine bessere Auslastung der Ressourcen und eine höhere Performance als die traditionelle IT.
- Verbrauchsmodell: Outsourcing ist so alt wie die IT; das Verbrauchsmodell begūnstigt den Lieferanten und nicht den Konsumenten.
- Economies of Scale: Man kann Platz in modernen Rechenzentren mieten; jedes Unternehmen der "Global 2000" kann 95 Prozent der Effektivität von AWS erreichen; jedes mittelgrosse Unternehmen kann 90 Prozent der Economies of Scale von AWS erreichen; AWS operiert mit Profitraten von 30 Prozent und ist von Natur aus teurer.
- Die Cloud ist einfach? - Ja, sie erlaubt die extrem schnelle Entwicklung von Anwendungen aufgrund von Dutzenden von Services;
nein, sie ist auf besondere Art und Weise schwierig.

Was folgt laut Lecat daraus? Microsoft und Amadeus sowie Sabre und Google haben jeweils zusammen eine IT-Partnerschaft gebildet, die die Cloud-Technologie vorantreiben sollen. Doch nicht alle können an solchen Partnerschaften teilnehmen, weshalb sich für sie erst einmal nicht viel ändern wird, sagt Lecat.

Laut Scality wird sich in den nächsten zwei Jahren nicht viel tun in der allgemeinen Cloud-Landschaft, AWS und Azure werden weiterhin den Markt beherrschen. In einem Zeitrahmen von fūnf Jahren werden sich mehr Software-definierte Infrastrukturen durchsetzen und Kubernetes und Edge-Computing werden noch populärer werden. Gleichzeitig werden grosse und mittelgrosse Unternehmen mehr Kontrolle über ihre Cloud-Ausflüge verlangen, glaubt Lecat. Das Subskribtionsmodell werde sich weiter etablieren.

Angesichts neuer Workloads bei Big Data Analytics, AI/ML und Edge-Anwendungen, speziellen-Cloud-Anwendungen, der weiteren Verbreitung von Flash-Medien und Object Storage will Scality die neue Plattform "Artesca" am Markt propagieren – sie sei kein Code-Schwergewicht, dafür aber Cloud-native und für wachsende Unternehmen und Cloud Storage geeignet.

Scality setzt auf File- und Object-Storage: "Die Anwendungsmöglichkeiten für File- und Objektdaten sind schier endlos. So zum Beispiel in der Genetik, um bisher unheilbare Krankheiten zu bekämpfen; in der Industrie zur Qualitätsverbesserung; im Bereich Media & Entertainment, um neue Formate zu ermöglichen; in der Automobilbranche, um Unfälle zu vermeiden."

Mit Artesca kommt eine weitere Komponente hinzu, die vor allem für Anwendungen in Core-To-Edge Umgebungen entwickelt wurde: "Artesca is eine intuitive Software-Lösung, die Object Storage für die Cloud-native Ära neu definiert. Sie kann mit kleinsten Start-Konfigurationen in Edge-Umgebungen eingesetzt werden oder im Rechzentrum problemlos auf Hunderte Petabyte skalieren. Unabhängig davon, wo sich Daten befinden, ermöglicht Artesca schnellen, einfachen Zugriff und ist damit die ideale Platform für eine neue Generation von Anwendungen wie Machine Learning, Künstliche Intelligenz und Big Data Analytics.” (Scality-Webseite)

In dem Gartner-Report "Magic Quadrant for Distributed File Systems and Object Storage" vom Oktober 2020 gehört Scality zu den führenden Anbietern. Die Gartner-Analysten schreiben: "Scality ist ein Leader in diesem Magic Quadrant. Die Ring-Speicherlösung von Scality läuft vor Ort und lässt sich auf die öffentliche Cloud ausweiten. Scality bietet integrierten Datei- und Objektspeicher für unstrukturierte Daten-Workloads mit hoher Kapazität und läuft als Software auf Commodity-Hardware. Das Unternehmen ist schwerpunktmässig in Nordamerika und Emea (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) tätig, und seine Kunden sind in fast allen vertikalen Branchen zu finden. In den letzten 12 Monaten hat Scality die folgenden Funktionen hinzugefügt: Integration von Multi-Cloud-Namespaces und einer Datenmobilitäts-Engine in Ring 8, native Unterstützung für Azure-Objektspeicher und bidirektionale Kompatibilität mit S3-API und -Daten. Scality Ring eignet sich am besten für geografische Implementierungen von unstrukturierten Daten mit mehreren Megabyte für die Verteilung von Inhalten, Medien, Backup und Archivierung, die eine SDS-Lösung erfordern.”

Applications ar embracing Object Storage (Bild: zVg)
Applications ar embracing Object Storage (Bild: zVg)
Das Computing-Modell
Das Computing-Modell
Wave Apps and Services (Bild: zVg)
Wave Apps and Services (Bild: zVg)
Der Gartner Magic Quadrant
Der Gartner Magic Quadrant
Scality-CEO Jerome Lecat (Bild: zVg)
Scality-CEO Jerome Lecat (Bild: zVg)