Symbolbild: Fotolia/ Castilla

Die Coronakrise hat die digitale Transformation für 84 Prozent der Unternehmen in der Schweiz (88 Prozent weltweit) beschleunigt, wie eine aktuelle Untersuchung von Trend Micro belegt. Die zunehmende Verbreitung der Cloud könne jedoch dazu führen, dass Geschäftsdaten unsicher werden, so die Studie.

Die Umfrage unter IT-Entscheidern bestätigt demnach, dass ein einfaches Missverständnis zu schwerwiegenden Sicherheitsfolgen führen könne. Während die Cloud-Infrastruktur an sich sicher sei, seien die Kunden für den Schutz ihrer eigenen Daten selbst verantwortlich – dies ist die Grundlage des Modells der geteilten Verantwortung ("Shared Responsibility") in der Cloud.

91 Prozent (92 Prozent weltweit) der Befragten in der Schweiz geben an, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit in der Cloud bewusst seien. Doch fast alle (97 Prozent in der Schweiz und weltweit) glauben auch, dass ihr Cloud-Service-Provider (CSP) einen ausreichenden Schutz für ihre Daten biete.

Von den befragten Unternehmen weltweit verwenden gemäss der Untersuchung nur 55 Prozent zusätzliche Tools von Drittanbietern, um ihre Cloud-Umgebungen zu sichern. Dies deute darauf hin, dass es erhebliche Deckungslücken geben könnte und bestätige, dass das Modell der gemeinsamen Verantwortung nicht verstanden werde, so eine Schlussfolgerung. Frühere Forschung von Trend Micro hätte ergeben, dass Fehlkonfigurationen aktuell das grösste Risiko für Cloud-Umgebungen seien. Dazu komme es vor allem, wenn Unternehmen ihren Teil des Modells der geteilten Verantwortung unterschätzten.

Die befragten Unternehmen in der Schweiz scheinen in Bezug auf ihre Cybersicherheitslage in der Cloud allerdings durchaus zuversichtlich:
- 44 Prozent geben gemäss Studie an, dass die Beschleunigung der Cloud-Migration ihren Fokus auf Security-Best-Practices verstärkt hat (51 Prozent weltweit).
- 76 sind überzeugt, dass sie die Sicherheit ihrer Remote-Arbeitsumgebung vollständig oder grösstenteils unter Kontrolle haben (87 Prozent weltweit).
- 72 Prozent glauben, dass sie vollständig oder grösstenteils die Kontrolle über die Sicherheit ihres zukünftigen hybriden Arbeitsplatzes haben werden (83 Prozent weltweit).

Trotz dieser Zuversicht gaben dem Report zufolge viele der Befragten auch zu, dass sie auch Herausforderungen im Sicherheitsbereich haben.
- So sehen 53 Prozent in der Sicherheit ein "sehr signifikantes" oder "signifikantes" Hindernis für die Cloud-Einführung (45 Prozent weltweit).
- Die drei grössten täglichen Probleme schweizerischer Unternehmen beim Schutz von Cloud-Workloads sind demnach das Festlegen konsistenter Richtlinien (43 Prozent), Herausforderungen beim Ausrollen (31 Prozent), und eine fehlende Integration mit On-Premise-Sicherheitslösungen (30 Prozent).
- Bei der Migration zu Cloud-basierten Sicherheitstools werden Datenschutz (54 Prozent), begrenztes Budget (37 Prozent) und Compliance (34 Prozent) von ihnen als die drei wesentlichen Hindernisse wahrgenommen.

Die gute Nachricht sei, "dass Unternehmen durch den Einsatz intelligenter, automatisierter Sicherheitstools ohne Bedenken in die Cloud migrieren können. Sie haben damit die Möglichkeit, den Datenschutz und die Sicherheit ihrer Daten zu gewährleisten und gleichzeitig die Folgen des Fachkräftemangels abzumildern", kommentiert Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro. Zu den Sicherheitslösungen für Cloud-Umgebungen, die von den befragten Unternehmen in der Schweiz als am wichtigsten eingestuft wurden, gehören Tools für Netzwerkschutz (31 Prozent), Cloud Security Posture Management (21 Prozent) und Cloud Access Security Broker (CASB, 20 Prozent).

Über die Studie:
Im Auftrag von Trend Micro befragte Sapio Research im Oktober 2020 insgesamt 2565 Entscheidungsträger in 28 Ländern (davon 70 in der Schweiz) aus verschiedenen Branchen und von Unternehmen aller Grössenordnungen mit Schwerpunkt auf Grossunternehmen.

Das Vertrauen in die Cloud weltweit ... (Grafik: Trend Micro)
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