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Die Europäische Union will angesichts der anhaltenden Halbleiter-Knappheit die Finanzierung neuer Chipfabriken erleichtern. Die EU-Kommission könnte dazu staatliche Hilfen für den Bau von modernen Anlagen genehmigen, mit denen Finanzierungslücken gefüllt werden könnten, sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Voraussetzung sei, dass es sich um ein europäisches Projekt handle und ein Subventions-Wettlauf innerhalb der Union und darüber hinaus verhindert werden solle.

Die USA haben im vergangenen Jahr ein Programm auf den Weg gebracht, mit dem die heimische Chipbranche für den Wettbewerb mit China gestärkt werden soll. Die EU hat ihr Chip-Programm für 2022 angekündigt. Sie strebt an, den Anteil Europas am Weltmarkt in den kommenden zehn Jahren auf 20 Prozent zu verdoppeln. Weltweit leidet derzeit insbesondere die Autobranche massiv unter der Halbleiterknappheit. Allerdings sind nach Einschätzung vieler Experten vor allem einfachere Chips knapp, während an Hochleistungschips kein Mangel herrscht.

Der US-Chiphersteller Intel hat in Aussicht gestellt, in den kommenden zehn Jahren bis zu 80 Milliarden Euro in Europa zu investieren. Deutschland und Frankreich gelten als möglicher Standort für Chipfabriken. Einer Studie der Beratungsfirma Kearney zufolge könnte eine Mega-Chipfabrik in Europa binnen zehn Jahren zwischen 77 und 75 Milliarden Euro zur Wirtschaftsleistung beitragen – das ist mehr als zweimal so viel Geld, wie für ihren Bau benötigt wird.