Bild: Oracle

Die überraschend starke Quartalsbilanz von Oracle sowie auch der positive Ausblick haben der Nachfrage nach Software- und IT-Aktien in den USA enormen Auftrieb verschafft. Allein die Papiere von Oracle verzeichneten einen Kurssprung um zuletzt 16 Prozent und erreichten über der 100-Dollar-Marke ein Rekordhoch. Die alte Bestmarke hatte im November bei knapp 99 Dollar gelegen, danach war der Kurs bis zuletzt unter 90 Euro gesunken.

Der Oracle-Rally folgten im Dow die Aktien von Salesforce , Microsoft und Cisco mit Anstiegen zwischen 0,4 und 2,4 Prozent. Die Microsoft-Anteile steuerten mit 339 Dollar ihren Rekord aus dem November bei knapp 350 Dollar wieder an. Die Titel des deutschen Oracle-Konkurrenten SAP hatten den Frankfurter Handel auch mit 0,8 Prozent im Plus beendet.

Oracle hat im abgelaufenen Quartal besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Im laufenden Geschäft profitierte das Unternehmen von Zuwächsen bei Cloud-Angeboten. Die Umsatz- und Gewinnkennziffern übertrafen die Erwartungen der Analysten. Mit Blick auf die kostspielige Beilegung eines zehn Jahre alten Rechtsstreits überwog bei den Anlegern die Erleichterung. Dieser war dafür verantwortlich, dass der Konzern im abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal einen Verlust verbuchen musste. Der Rechtsstreit ging auf die Kontroverse rund um die Verpflichtung des einstigen Konzernchefs Mark Hurd zurück.

Das zweite Geschäftsquartal sei stark ausgefallen und gleiches gelte für den Ausblick auf das dritte Quartal, urteilte der Credit-Suisse-Analyst Philip Winslow in einer Studie. Er sieht Oracle in einer guten Position, um künftig eine führende Rolle in den Kernbereichen des Cloud Computings übernehmen zu können.

Konkret verbuchte Oracle in dem Ende November abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal aufgrund des verlorenen Rechtsstreites, der den Konzern 4,7 Milliarden Dollar kostete, einen Verlust von rund 1,25 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte hingegen im Jahresvergleich um satte sechs Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar zu.