Das Kern-Team von Almer: Daniel Puerta, Timon Binder, David Lorenz, Sebastian Beetschen, Stefan Kunz, and Stefan Pauli (v.l.n.r.) (Bild: zVg)

Almer Technologies erhält von Venture Kick eine Förderung in Höhe von 150'000 Franken für die Entwicklung seiner Augmented-Reality-(AR)-Brillen, die vor allem für Einsätze in der technischen Industrie gedacht sind. Die vom Berner Startup entwickelten Brillen erlauben eine freihändige Bedienung und lange Tragezeiten und verfügen über eine persönliche Brillenkorrektur, faltbare Bügel, eine hohe Bildqualität und eine spezielle Software zur Fernunterstützung. Dieses Projekt sei das erste, das sowohl AR-Hardware als auch spezialisierte Software als Dienstleistung anbiete, heisst es in einer Aussendung dazu. Almer wolle die Venture-Kick-Unterstützung dazu nutzen, um die Marktpräsenz zu stärken und das Vertriebsteam in der Schweiz aufzubauen.

Hintergrund dazu ist, dass Techniker von Industrieunternehmen, die sich an verschiedenen Orten der Welt befinden, immer zu den Produktionsstandorten reisen müssen, wenn Schwierigkeiten bei Maschinen auftauchen und Probleme gelöst werden müssen. Diese Reisen können exorbitante Summen verschlingen und verursachen eine beträchtliche Menge an CO2-Emissionen. Mit der AR-Lösung von Almer könnten die Aussendienstmitarbeiter während des gesamten Arbeitstages eine elegante Lösung tragen. Dank der eingebauten Kamera können die Experten verfolgen, was ihre Spezialisten auf der ganzen Welt sehen. Die Experten können Objekte im Sichtfeld des Mitarbeiters in Echtzeit markieren, so dass Probleme so einfach und schnell gelöst werden können, als ob der Experte persönlich neben dem Mitarbeiter stünde.

Die AR-Brille von Almer ermöglicht die gleichzeitige Wahrnehmung der Realität und zusätzlicher virtueller Informationen und behebt damit zwei grosse Schwächen der heute auf dem Markt erhältlichen AR-Brillen: Begrenzte Anwendungsmöglichkeiten und geringe Akkukapazität. Mit Blick auf den derzeit zu beobachtenden Trend zur Fernunterstützung und -inbetriebnahme - der durch die Coronavirus-Pandemie noch beschleunigt wurde - hat Almer eine Lösung entwickelt, die den ganzen Tag über getragen werden kann und eine breite Palette von Anwendungen unterstützt. Darüber hinaus hat Almer die erste in sich geschlossene AR-Brille mit faltbaren, leitfähigen Bügeln entwickelt. Das Startup geht davon aus, dass seine Brille eine Steigerung der Arbeitsproduktivität um 10 Prozent ermögliche und dass jede Brille etwa 5'500 kg CO2 pro Jahr einsparen werde.

Das Kern-Team von Almer besteht aus jungen Absolventen der ETH Zürich in den Bereichen Robotik und Computational Science sowie erfahrenen Unternehmern aus den Bereichen Optoelektronik, Maschinenbau und Marketing. Sebastian Beetschen, CEO, vertiefte seine Erfahrung gemäss den Angaben mit AR Computer Vision während seiner Arbeit bei Microsoft Hololens. Timon Binder, CTO, schloss sein Studium an der EPFL mit einem Master of Robotics und einem Nebenfach in Management, Technologie und Unternehmertum ab.



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