Halbleiter: STMicro und Globalfounfries inverstieren Milliarden in Frankreich (Symbolbild: Flickr/Yuri Samoilov)

Der US-amerikanische Chipriese Globalfoundries und der europäische Konzern STMicroelectronics errichten gemeinsam eine Halbleiterfabrik in Frankreich. Der Standort soll in Grenznähe zu Italien und der Schweiz sein. Die beiden Unternehmen investieren eigenen Angaben zufolge mehrere Milliarden Euro inklusive eines "signifikanten Betrages" von Frankreich. Die genaue Höhe wurde nicht publiziert. Die Nachrichtenagentur Reuters schreibt von etwa 5,7 Milliarden Dollar und verweist dabei auf Insiderkreise.

Die Fertigungsanlage, die neben dem bestehenden Werk von STM in Crolles gebaut werde, soll bis 2026 die volle Kapazität erreichen. Dann sollen jährlich bis zu 620'000 Wafer in einer Grösse von 18 Nanometer produziert werden. Rund 1000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. "Wir werden mehr Kapazitäten haben, um unsere europäischen und globalen Kunden beim Übergang zur Digitalisierung und Dekarbonisierung zu unterstützen", sagte STMicro-Chef Jean-Marc Chery. Die neue Fabrik werde STMicro dabei helfen, den Umsatz wie geplant auf über 20 Milliarden Dollar zu steigern.

Hintergrund für den Bau der Fabrik ist, dass sich die EU von der Chip-Fertigung in Asien unabhängiger machen will und daher grosse Unternehmen umwirbt. Sie lockerte Anfang des Jahres die Finanzierungsregeln für innovative Halbleiterfabriken im Rahmen des European Chips Act, und machte damit den weg für milliardenschwere Investitionen frei. Ziel sei es, den globalen Marktanteil Europas bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Derzeit sind die Chip-Lieferketten vor allem in der Automobilindustrie gestört.

Im März legte der US-Halbleiterkonzern Intel Pläne für Investitionen in Höhe von 88 Milliarden Dollar in ganz Europa vor und wählte in Deutschland Magdeburg als Standort für eine riesige neue Chip-Anlage. In Frankreich ist der Bau eines neuen europäischen Forschungszentrums geplant, wodurch 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen würden.